Die Orchideenwiese         back

Die Orchideen

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Größe:
önj 1 1,6004 ha Orchideenwiese mit Schutzgürtel
önj 2 0,2121 ha eine naheliegende Fläche

Summe 1,8125 ha

Schutz: Salzburger Naturschutzgesetz 1977 § 8
Seit 06.03.90 geschützter Landschaftsteil

Besitz: Seit März 1991 im Besitz der Österreichischen Naturschutzjugend.

Durch die österreichweit durchgeführte Aktion "Schüler retten Naturlandschaften" wurde für das Bundesland Salzburg diese Fläche als besonders schützenswert eingestuft. Die Geldmittel wurden zu je einem Drittel von Bund, Land und der önj aufgebracht.

Im Zuge des Grundzusammenlegungsverfahrens konnten weitere Flächen erworben werden, die schließlich im Tauschverfahren die rund 1,8 ha große Fläche ergab.

Charakteristik:

Bäuerliche Streuwiese, die nicht gedüngt und nicht bis unvollständig entwässert wurde; die Mahd erfolgte nur einmal im Jahr, meistens Mitte September.

Der Boden weist Reste eines Niedermoores auf.

Im südlichen Teil verläuft eine 18 – 20 m breite Absenkung, die auf früheren Torfabbau schließen läßt.

Ein Schutzgürtel ist durch Wald gegeben

Durch die geschützte Lage besteht ein Kleinklima, das eine ganz spezifische Flora begünstigt.

Botanik: Die Pflanzengesellschaft wird als Pfeifengraswiese bezeichnet, dennoch weist auch sie sehr unterschiedliche Charakteristika auf:

Während der Typus nur im Westen eindeutig ist, erscheint der östliche Teil als locker bis mitteldicht verschilft, der südliche Teil ist verschilft und teilweise verkrautet.

Über einhundert Blütenpflanzen zählen zum Bestand der Orchideenwiese, davon sind besonders erwähnenswert die sieben Orchideenarten, die Prachtnelke, die Sumpfschwertlilie, die Färberscharte, das Preußische Laserkraut u.a.

Welche Orchideenarten wachsen auf unserer Orchideenwiese?

Helmknabenkraut Orchis militaris
Breitblättriges Knabenkraut Dactylorhiza majalis
Geflecktes Knabenkraut Dactylorhiza maculata
Zweiblättrige Waldhyzinthe Plantanthera bifolia
Sumpfstendelwurz Epipactis palustris
Großes Zweiblatt Listera ovata
Mückenhändelwurz Gymnadenia conopsea

Tierwelt:

Als eine logische Konsequenz des Pflanzenreichtums besteht auch ein Reichtum an Arthropoden (Gliederfüßern), insbesondere der Insekten, wobei Hautflügler wie Bienen, Hummeln, Wespen und Schmetterlinge (Tag- und Nachtfalter) tonangebend sind. Jede Art hat ihre eigen Spezialisierung und besucht "ihre" spezielle Blüte.

Pflege: Im Herbst, nach der Blüte wird von einem Landwirt, der Verwendung für die Streu hat, die Wiese gemäht, wobei der Landesfeiertag (24. September, Hl. Rupert) der Stichtag ist. Wir haben aber den Weg gewählt, daß ein Pflanzenexperte grünes Licht für die Mahd gibt.

Gefährdung:

Bevor diese Wiese in den Besitz der önj gelangte, wollte man sie mit Klärschlamm düngen, was im letzten Moment von unserem Orchideenspezialisten verhindert werden konnte.

Vor einigen Jahren plante man rund um die Orchideenwiese einen Golfplatz, in den man unsere Wiese als Naturraum mit einbeziehen wollte. Nachdem es einen Grundsatzbeschluß der Bundeshauptversammlung der önj gibt, wonach eine durch Spendengelder erworbene Fläche nicht verkauft werden darf, war es für uns nicht schwer, den Plan zu Fall zu bringen.

 

Derzeit sehen wir ein ganz großes Problem im Überwuchern durch das Schilf. Ich hoffe sehr, daß lediglich die sehr feuchte und regnerische erste Jahreshälfte den Schilfbewuchs derart begünstigte, und daß sich dies wieder normalisiert. Zur Zeit wird von Fachleuten überprüft, wo die Ursache für diesen Zustand zu suchen ist.

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breitblättriges Knabenkraut

Sumpfstendelwurz

 

Mückenhändelwurz

 

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breitblättriges Knabenkraut

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