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by Eva Maria Griese, Schauspielhaus
 

Max & Moritz – Toxic Twins

Max und Moritz – die bösen Buben von Wilhelm Busch treiben wieder ihr Unwesen:  Witwe Bolte, Schneider Böck, Lehrer Lämpel, Onkel Fritz, der Bäcker und der Müller werden von den beiden über eine Stunde lang drangsaliert.

In der Revue-ähnlichen Aufführung stehen jedoch nicht die bösen Buben im Vordergrund,  sondern die biederen Opfer der beiden. Max und Moritz schrumpfen zu einem Bindeglied zwischen den einzelnen Szenen, sind nur die Rahmenhandlung. Im Zentrum der Ereignisse stehen die ehrenhaften Mitglieder der Gesellschaft, die alle eine zweite Identität enthüllen: so sind die Hühner von Witwe Bolte „Tanz-Hühnchen“ im Chicken-Club, und die ehrbare Witwe Bolte tritt vorübergehend als Puff-Mutter in Erscheinung – überwältigend komisch dargestellt von Marcus Marotte.

Schneider Böck verwendet sein Können nicht nur für Mäntel und Hosen, sondern auch für seine eigenen aufwendigen Kleider. Denn unter seinem unauffälligen schwarzen Mantel verbirgt er sein anderes Ich: ein Transvestit kommt zutage, während seine holde Gattin sich als Domina outet.

Auch Lehrer Lämpel, bravourös interpretiert von Florian Eisner, erfreut sich nicht allein an Kirchenmusik. Denn in seinem Heim fröhnt der honorige Mann den Genüssen einer Opium-Pfeife.

In seiner Inszenierung löst Robert Pienz überaus unterhaltsam und witzig die biedere Fassade der „anständigen“ Bürger auf. Neben den Untiefen der bürgerlichen Gesellschaft erscheinen die Streiche von Max und Moritz harmlos, althergebracht, fast kindisch.

So ergeben Wilhelm Busch’s Reime, peppige Live-Musik, die Regie von Robert Pienz und das komödiantische Talent der Schauspieler einen spritzigen Cocktail, den sich niemand entgehen lassen sollte.

 

29. 5. 2006

Michaela Essler,  Dorfzeitung

 

 

 

Presseinfo:

SCHAUSPIELHAUS SALZBURG
 

MAX & MORITZ – TOXIC TWINS
REVUE MIT LIVE-MUSIK NACH WILHELM BUSCH

Musikalisches Spektakel 

URAUFFÜHRUNG
Regie: Robert Pienz
Bühne: Luis Graninger
Kostüme: Ragna Heiny

Komposition: Fabio Buccafusco, Robert Pienz

Mit:
Ogün Derendeli, Michael Rutz, Florian Eisner, Marcus Marotte, Olaf Salzer, Michael Kolnberger, Daniela Gnoycke, Hansi Anzenberger, Thomas Pfertner, Ariadne Pabst, Agnieszka Wellenger, Christina Blumencron

Altersempfehlung: ab 15 Jahren
Premiere: 28. Mai 2006, 19.30 Uhr, Saal

Weitere Vorstellungen:
30. Mai 2006, 19.30 Uhr
01., 02., 03., 08., 09., 10., 13., 14., 16., 17., 19., 23., 24., 25., 27., 28., 29. und 30. Juni 2006, jeweils 19.30 Uhr
01. und 02. Juli 2006, jeweils 19.30 Uhr

Die legendäre „Bubengeschichte in sieben Streichen“ liefert die Grundlage für ein schauriges Singspiel, eine drastische Revue über die Lust am Bösen und die Abgründe der bürgerlichen Welt. Wer kennt sie nicht, die elende Moritat von den unseligen Hühnern der Witwe Bolte, vom Sturz des Schneidermeisters Böck ins kalte Nass. Wer empfand kein wohliges Schauern beim Attentat der bösen Buben auf den Lehrer Lämpel und bei der tückischen Maikäferattacke auf den guten Onkel Fritz? Es ist klar, dass Max und Moritz nicht aufhören können und wollen mit ihren Übeltaten – bis es mit ihnen selbst zu Ende geht: Dem Bäcker können sie gerade noch entgehen, aber die Mühle der Gerechtigkeit macht ihnen schließlich den Garaus. Wilhelm Buschs geniale Bildergeschichten sind ein Fund für das Theater, eine grandiose Böse-Buben-Show!

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Schauspielhaus Salzburg
Revue mit Live Musik nach Wilhelm Busch
"Max & Moritz
- Toxic Twins"



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Fotos: Schauspielhaus, Eva Maria Griese

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