Oceano Mare
Sie müssen eines Tages
aufeinander treffen, der Maler, der sich mit der Frage quält, „
Wo beginnt das Meer?“ und der versponnene Wissenschaftler, der über die
Frage philosophiert,“Wo endet das Meer?.“ Dazwischen liegt das Meer. Das
Meer, das betört, das Meer, das erschreckt, das Meer, das tötet. Das Meer,
Ursprung allen Lebens. Ein Schauspiel nach dem Erfolgsroman von Alessandro
Baricco.
Sanftes
Klavierspiel, Silhouetten als weiche Schatten hinter lichtschimmernden
Wänden. Die poetischen Kostüme in lichtem Weiß. Die Bühne, kein fester Ort
der Verankerung, eher eine im Raum schwebende Oase des Lichts. Fließend,
die Grenzen auflösend, der inneren Natur des Meeres ähnlich, auch das
Epos, das hier erzählt wird. Ein Knäuel von Geschichten die ineinander
verwoben sind, es könnte ewig so weitergehen. Die Urmutter Meer in ihrer
Unendlichkeit gebiert diese Geschichten.
Da ist
Elisewin, die am Meer Heilung von ihrer Krankheit, der Angst vor dem
Leben, genesen soll. „Es war wunderbar“, sagt sie, nachdem sie symbolisch
ins Meer getaucht ist und sich nun endlich zum Leben befreit. Da ist
Professor Bartleboom, er sucht nach den Grenzen der Schöpfung und ist
einer imaginären Liebe verfallen. Da ist Ann Deveria, die am Meer ihr
bisheriges Leben vergessen soll. Da ist der Maler Plasson, der seine
Pinsel in Meerwasser nässt.
Da sind
alle die Personen, die mit diesen in Verbindung stehen, sie treffen
aufeinander an diesem magischen Ort. Wirklichkeit, Phantasie und Traum
sind nicht mehr zu unterscheiden. Der Zuschauer verstrickt sich in einer
alles verzaubernden Atmosphäre, die selbst in der Schilderung der Gräuel
ästhetisch bleibt. Eine Erzählerin in Weiß führt durch diese
märchenhaft-surreale Welt.
Das
wunderbare Spiel der Schauspieler, das Bühnenbild und die lyrische Sprache
verschmelzen zu einer phantastischen Einheit, die Sogwirkung besitzt.
„ Man
muss sich auf die Seite der Sehnsucht retten“. (Alessandro Baricco)
Publikumsstimmen:
„Man braucht eigentlich den ganzen Abend nur zu Schauen und sich tragen
zu lassen.“ „Das Leben an sich ist unverständlich, das kann auch mit
diesem Stück gemeint sein“ „Der Traum ein Leben, das Leben ein Traum.“
„Die Lichtquelle, das Schattenspiel, das Weiß, wie in einem Traum.“ Die
vierzehjährige Paula: „Mir hat das Stück so gut gefallen, ich möchte noch
einmal hingehen.“
26.02.2005
Ulrike
Guggenberger,
Dorfzeitung
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