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Das typische Rollenverhalten von Mann und Frau bei Shakespeare ist als Thema diesem Stück zugrunde gelegt. Zwei Frauen und ein Mann landen nach einem Sturm auf einer Insel und spielen verschiedene Varianten im Beziehungskarussell durch.

Ganz im Gegensatz zu Shakespeares Figuren, die den traditionellen Rollenbildern entsprechen, zeigt Elisabeth Breckner in ihrer Inszenierung Mann und Frau jenseits der typischen Geschlechterrollen. Katharina und Petruccio, Romeo und Julia sind nicht mehr die kraftvollen Persönlichkeiten wie bei Shakespeare, sondern sie bewegen sich jenseits der traditionellen Rollenbilder. Die klassischen Stereotypen sind aufgelöst, es gibt keine klare Trennung mehr zwischen den Geschlechtern, die das Verhalten von Mann und Frau definierten.

Der Kampf der Geschlechter, wie etwa in „Der Widerspenstigen Zähmung“ findet nicht mehr statt. Weder Mann noch Frau haben eine klar definierte Rolle. Die Rollenbilder lösen sich in  einem schmerzfreien, mühelosen Hin- und Herflattern der Kräfteverhältnisse auf.

Beide, Mann und Frau, sind abwechselnd Jäger und Beute Üben Macht aus und unterwerfen sich. Das Stück zeigt Menschen, jenseits geschlechtsspezifischen Rollenverhaltens. Aus dem Geschlechterverhalten wurde jedweder Unterschied herausdestilliert.

Demzufolge werden auch aus den Dialogen zwischen Katharina und Petruccio, zwischen Julia und Romeo nur mehr leidenschaftslosen Phrasen, verkommen zur Persiflage. Besonders von den kraftvollen Persönlichkeiten Katharinas und Petruccios bleibt nur noch ein zarter Hauch übrig.

Die Inszenierung zeigt die zunehmende Auflösung traditioneller geschlechtstypischer Verhaltensweisen und Rollenbilder in unserer Gesellschaft. Sie zeigt, wie r die Nivellierung der Geschlechterunterschiede das Verhalten von Mann und Frau austauschbar macht.

Die lose aneinander gereihte Szenenabfolge führt den Zuschauer mit sehr viel Leichtigkeit und einem leicht ironischen Blick durch dieses Beziehungskarussell jenseits aller Geschlechterkämpfe.

08. 02. 2004

Michaela Essler,  Dorfzeitung

 





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