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Manfred Siebinger's
Chronologie der
olympischen Niederlage
in Guatemala City
.
Ein Trauerspiel.
4.Juli 2007


Z U R Ü C K

 

Die Chronologie einer Niederlage
Olympia 2014 in Sotschi

Knapp nach Mitternacht zerplatzte der Traum von Olympia wie die sprichwörtliche Seifenblase. Einige hundert Fans trafen sich ob des Schlechtwetters doch im Mirabellgarten und harrten bei Kälte auf die Absage. An eine so klare Absage an Salzburg hatte niemand gerechnet - gehofft '* wurde ev. auf ein Stechen mit Südkorea. Sotschi war eher als Aussenseiter gehandelt worden.

Die APA publizierte Donnerstagfrüh einen Überblick:

2. 10. 2003: Stadt und Land Salzburg bekunden ihr grundsätzliches Interesse an einer dritten Bewerbung für Olympische Winterspiele. Das Konzept ist wesentlich
kompakter als jenes für 2010.

24. 1. 2005: Der Vorstand des ÖOC bestimmt Salzburg zum offiziellen österreichischen Bewerber um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2014. Salzburg, das sich gegen Innsbruck durchsetzt, tritt damit zum zweiten Mal vor dem
IOC an.

9. 4. 2005: Bei einer Bürgerbefragung in der Stadt Salzburg sprechen sich 60,53 Prozent der Bevölkerung (Beteiligung 22 Prozent) gegen eine Kandidatur aus. Bei einer landesweiten Volksbefragung hatten sich zuvor 60 Prozent für eine
Bewerbung ausgesprochen.

27. 6. 2005: Bei einem "Olympia-Gipfel" minimieren Bund und
Land das Ausfallsrisiko für die Stadt Salzburg auf
zehn Prozent.

6. 7. 2005: Der Gemeinderat der Stadt Salzburg beschließt mit 29:11 Stimmen die Bewerbung um die Austragung der XXII. Olympischen Winterspiele 2014.

4. 11. 2005: Der Vertrag zur Gründung der Bewerbungsgesellschaft "Winterspiele 2014 GmbH" wird präsentiert. Der bisherige Sporthilfe-Geschäftsführer Toni
Schutti wird deren Geschäftsführer.

31. 1. 2006: Salzburg reicht so wie sechs andere Städte die Bewerbungsunterlagen für die Winterspiele 2014 beim IOC ein.

9. 3. 2006: Schutti tritt als Chef der Salzburger Bewerbung zurück. Zu seinem Nachfolger wird der Deutsche Fedor Radmann, die rechte Hand von Franz Beckenbauer bei der Vorbereitung der Fußball-WM 2006 in Deutschland, bestellt.

22. 6. 2006: Salzburg wird vom IOC ebenso wie Pyeongchang (KOR)und Sochi (RUS) in den Rang einer offiziellen Kandidatenstadt erhoben. Ausgeschieden sind Almaty (Kasachstan), Borjomi (Georgien), Jaca (Spanien) und Sofia (Bulgarien).

28. 11. 2006: Der Aufsichtsrat der Olympia-Bewerbung segnet das auf unter eine Mrd. Dollar reduzierte Budget ab, nachdem zuvor wegen verminderter TV-Einnahmen sogar der Ausstieg aus der Bewerbung ein Thema gewesen war.

29. 11. 2006: Der Nationalrat beschließt die Haftungsübernahme von 40 Prozent des Ausfalls-Risikos der Winterspiele 2014.

13. 12. 2006: Der Salzburger Gemeinderat spricht sich für die Haftungsübernahme und die Garantien gegenüber dem IOC aus.

22. 1. 2007: Salzburgs Bewerbungschef Fedor Radmann tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück.

26. 1. 2007: Franz Klammer wird als "Chairman International" der Salzburger Olympia-Bewerbung präsentiert.

8. 2. 2007: Der ehemalige ÖSV-Langlauf-Trainer Walter Mayer zieht die Klagen gegen WADA-Chef Richard Pound und IOC-Präsident Jacques Rogge wegen Rufschädigung zurück.

7. 3. 2007: Rudolf Höller und Gernot Leitner werden als Nachfolger des krankheitsbedingt zurückgetretenen Fedor Radmann zu Geschäftsführern der Salzburger Bewerbung bestellt.

25. 4. 2007: Das IOC-Exekutivkomitee sperrt als Folge der Doping-Affäre von Turin 2006 sechs österreichische Athleten lebenslang für Olympische Spiele. 

24. 5. 2007: Das IOC-Exekutivkomitee streicht dem ÖOC als weitere Folge der Affäre Fördermittel in Höhe von einer Mio. US-Dollar. IOC-Präsident Jacques Rogge und dessen "Vize" Thomas Bach unterstreichen aber mehrfach, daß diese Maßnahmen keinen negativen Einfluß auf die Salzburger Bewerbung hätten.

29. 5. 2007: Das ÖOC verweigert 13 ÖSV-Betreuern, die in Turin 2006 im

Einsatz waren, sowie Walter Mayer künftige Akkreditierungen für Olympische Spiele. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel tritt als ÖOC-Vizepräsident zurück.

4. 6. 2007: Im Bericht der IOC-Evaluierungskommission kommt Salzburg nicht ganz so gut weg wie die beiden Mitbewerber. Als Mängel der Salzburger Bewerbung werden vor allem das im Vergleich niedrige Budget, die Zimmer-Situation sowie das Medienzentrum genannt.

5. 6. 2007: Das neue österreichische Anti-Doping-Gesetz wird im Nationalrat einstimmig beschlossen.

26. 6. 2007: Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der sich persönlich in Guatemala engagiert, verabschieden offiziell die Salzburger Delegation. Im Index-Ranking "Around the Rings" hat Ex-Favorit Salzburg seinen Vorsprung eingebüßt und liegt eine Woche vor der Vergabe mit den beiden Konkurrenten gleichauf.

4. 7. 2007: Salzburg scheidet bei der Generalversammlung des IOC in Guatemala bereits im ersten Wahlgang aus. Die österreichische Bewerbung erhält von den 97 stimmberechtigten Delegierten die geringste Zustimmung. In die Stichwahl kommen Pyeongchang (Südkorea) und Sotschi (Russland). Salzburg war auch 2003 in Prag bei der Vergabe der Spiele 2010 bereits im ersten Wahlgang gescheitert.

   

 

Eine Zusammenfassung aller in der Dorfzeitung publizierten Stadtnotizen finden Sie im Archiv.   © Manfred Siebinger, Reportagen & Fotos
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