Nora Gräfin Kinsky, 1888
geboren, bricht mit der Tradition der Hocharistokratie, weigert sich,
einen ihrer zahlreichen Verehrer zu heiraten und orientiert sich statt
dessen an ihrer Tante, der Friedenskämpferin Bertha von Suttner. Als
der Erste Weltkrieg ausbrach, gründete sie ein Lazarett. 1916 bricht
Nora als Rotkreuzschwester nach Sibirien auf, um in den
Kriegsgefangenenlagern zu helfen und Menschenrechtsverstöße
aufzudecken. Es wird eine Reise durch Krieg und Revolution - eine
Reise in ein neues Leben.
Was als Aufenthalt von wenigen
Monaten geplant war, wird zu einer jahrelangen Erfahrung von
Krankheit, Hunger, Kälte, Terror, aber auch Freundschaft und Liebe -
und zu einer Reise in ein neues Leben. In ihrer
mitreißenden
Romanbiographie folgt die Autorin Monika Gräfin Czernin den Spuren
ihrer ungewöhnlichen Urgroßtante Nora Gräfin Kinsky.
Doch nicht nur die Autorin
verbinden Familienbande mit der Gräfin Kinsky: Nora ist die Mutter der
viel zu früh verstorbenen Fürstin Gina von und zu Liechtenstein und
Großmutter von Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein. Die
historische Vorlage für die jetzt erschienene Romanbiographie dürfte
vielen Liechtensteinern noch ein Begriff sein: "Das russische
Tagebuch" von Nora Gräfin Kinsky, verfasst während ihrer
abenteuerlichen Reise durch das im Niedergang begriffene Zarenreich
zwischen 1916 und 1918. Das Manuskript lag längere Zeit für die
Öffentlichkeit unzugänglich auf Schloss Vaduz, bevor es schließlich
1976 veröffentlicht wurde.
Monika Gräfin Czernin, in
Klagenfurt geboren, studierte Pädagogik, Philosophie und
Politikwissenschaften. Sie arbeitet für Radio und Fernsehen, als
Kulturredakteurin für die Tageszeitung "Die Presse". Als freie Autorin
hat sie mehrere Sachbücher veröffentlicht, darunter "Duino, Rilke und
die Duineser Elegien", "Gebrauchsanweisung für Wien", und "Picassos
Friseur".
Dezember 2005