"Stille Besucher" in Ibm am See   

 Von Ulrike Guggenberger

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Fünf KünstlerInnen haben in Ibm am See Holz- und Stahlobjekte in den „Lebensraum Sommerwiese“ einfühlsam integriert. Der Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt locken sie den Betrachter zur Beschäftigung mit selten gewordenen Phänomen einer naturbelassenen Wiesenfläche. Hier finden sich seltene Kräuter- und Blumenarten, Schmetterlinge und Kleintiere bevölkern das kleine Paradies am Rande des Sees.

 „Ich wollte Sterne in der Wiese landen lassen“ sagt Sepp Rems, der mit diesem Stück Wiese noch Kindheitserinnerungen verknüpft, zu seiner Arbeit. Die trotz ihres Durchmessers von 2 m  atmosphärisch wirkenden Holzobjekte erinnern an überdimensionale Löwenzahnbällchen, deren  Samen  jeder von uns schon einmal über die Wiese gepustet hat.

„Ich lagerte mit meinem Skizzenbuch in der Wiese“, erzählt Alexander Huemer. Seine bis 7 m hohen verzinkten Stahlobjekte gleichen sowohl vegetabilen wie technoiden Gebilden. Wie selbstverständlich stehen die „Innviertler Heumandl“ von Rafaela Mittendorfer am Rande des Hügels. Das Gras, das sie mäht, wird am Ende des Sommers die Heumandln in Pyramiden umgeformt haben. Eine nicht funktionalisierte, „nutzlose“ Wiesenfläche zählt heute bereits als „Kulturgut“. Die „Heumandl“ thematisieren dieses Spannungsfeld von Natur und Kultur. Fremd muten die aufgestellten Walflossen und Fischformen von Heidi Zenz den Besucher an. Die Künstlerin artikuliert mit diesen 2-3 m großen bemalten Stahlobjekten ihre Liebe zu diesen wunderbaren Tieren. Zugleich symbolisieren Wale für sie „archaische Natur“. Über dieser „Wiesenidylle“ - ein  Platz für eine sonntägliches Picknick - erheben sich die 6 m  hohen „Wächter“ von Walter Holzinger. 

 

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