"Meine
Arbeit und meine Familie allein, das wäre mir zuwenig, ich
brauche einen Bereich für mich selbst". Hildegard Spitzer -im
bürgerlichen Beruf Lehrerin - findet im Zeichnen die Möglichkeit eines
eigenständigen Tuns, das ihren Geist beschäftigt.
Die Auseinandersetzung
mit Literatur, mit bildender Kunst, mit Film oder
unentdeckten Landschaften regen sie dazu an "selbst tätig zu
werden".
Den Film "Der dritte Mann" hat sie zum Beispiel schon mehrere Male
gesehen. Sie findet die Kameraführung, das Spiel mit Licht und Schatten
immer wieder faszinierend. Für Hildegard Spitzer bietet sich das dem
Menschen Naheliegendste - der menschliche Körper - als Medium für ihre
zeichnerischen Experimente an. "Einen Akt zu skizzieren bedeutet für
mich zugleich Konzentration und Auflösung im Thema", erklärt
Hildegard Spitzer.
Eigentlich wollte sie nach der Matura am Mozarteum in Salzburg Bildende
Kunst studieren, hatte aber dann den Mut nicht dazu. Zunächst fand ihr
Interesse an der Welt und an den Menschen neben dem Beruf in politischer
Aktivität ihren Niederschlag.
Nach der Geburt des ersten Kindes wurde sie sesshafter und ihr Wunsch
nach bildnerischer Tätigkeit meldete sich wieder intensiver.
Hildegard Spitzer, die immer versucht ihre Träume in die Tat umzusetzen,
nahm viele Jahre Unterricht in Aktzeichnen bei Professor Zenzmaier. Seit
sie in Oberndorf wohnt nützt sie Angebote aus der Umgebung wie Seminare mit
Christoph Paulowitz in St. Radegund oder Radierkurse. Mehrere Sommer
hindurch studierte sie an der Sommerakademie Zeichnung und Fotografie.
Sie versucht sich immer wieder an neuen Medien, wie einige ihrer letzten
sinnlich runden Objekte aus Draht und buntem Papier zeigen, und wie sie
verrät, will sie auch demnächst mit Stein arbeiten.
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