Was früher in den Badstuben geschah

Sonderschau "Ärzte, Bader und Chirurgen" auf Burg Hohenwerfen
Ein Bericht von Walter Schweinöster

zurück

bad1.jpg (25815 Byte)

Badstube

Unter dem Titel  “Ärzte, Bader und Chirurgen" ist auf der Burg Hohenwerfen im Salzburger Pongau  eine große Sonderschau zu sehen.  Auf 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird die Heilkunst vergangener Tage anhand von medizinischen Originalobjekten, Installationen und Bildern vermittelt.  Jahrhunderte lang war es die Regel, dass der akademisch ausgebildete Arzt nur “innerlich", also medikamentös behandelte. Die “äußere Kur", das heißt jede operative Therapie, lag in den Händen medizinischer Handwerker.

bad2.jpg (8059 Byte)

Klistierspritze 19. Jh

bad3.jpg (28662 Byte)

Weltbild der Heilkundigen von früher: Gott und die vier Elemente 
Rechts im Bild: Barbara Walton, zuständig für die Burgen Salzburgs

 Wundärzte, ob Bader oder Barbier, versorgten Verletzungen, richteten Verrenkungen ein, schienten Brüche oder schnitten Geschwüre. In Salzburg gaben sich die Bader im Jahr 1472 ihre eigene Handwerksordnung. Die Bader arbeiteten in ihren Badstuben. Dass diese Stuben aber nicht nur für gesundheitliche Zwecke genützt wurden, sondern auch für das Vergnügungen, ist inzwischen belegt. Die Ausstellung versucht ausgehend von der Schöpfungsgeschichte der Welt, in der Gott die vier Elemente erschuf, in die Gedankenwelt eines Heilkundigen einzudringen. Das Wohlempfinden des Menschen wurde dem richtigen Zusammenspiel der Körpersäfte, basierend  auf den vier Elementen, die ihrerseits vom Lauf der Gestirne gesteuert wurden, zugeschrieben. Ein Teil der Ausstellung ist Paracelsus gewidmet, der sich in Bad Gastein mit den Wirkungen des Thermalwassers beschäftigte. 

 

Die Ausstellung
 ist bis zum 
4. November geöffnet.

Baderschau: 

Kariesbehandlung und zahnärztlicher Instrumentenkoffer 
aus dem 18.Jh.  

 

Zurück zur Dorfzeitung 03+04/ 2001     Zurück zur Homepage