Der Jahresrückblick des Spaziergängers

THE SHOW MUST GO ON!

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Das abgelaufene Jahr hatte es medial gesehen in sich. Die heißen Themen gaben sich die Hand. Diskutiert wurde meist aus dem Bauch heraus mit wenig Sachverstand. Als Erste kamen die Hunde unter die Räder. Nach einem tragischen Beiß-Zwischenfall, den die Behörden hätten verhindern können, wurden medial angeheizt vor allem in Deutschland "Schnellgesetze" erlassen, über die sich nur Denunzianten freuen können. Und es gibt sie, diese Denunzianten.

Der Absturz der Concorde und der Untergang des russischen U-Bootes verdrängten die Hunde aus den Schlagzeilen.  Die übereilten Hundegesetze blieben. So mancher Hundehalter traut sich mittlerweile mit seinem "Kampfhund"  nicht mehr auf die Straße. Und Temelin geht ans Netz. 

Heftige Diskussionen lösten die Nominierungen für das Verlassen verschiedener Container, Inseln oder oranger Taxiunternehmen aus. Big Brother ist watching you, und allen gefällts. Oder wenigstens so vielen, daß die Fernsehprogramme damit vollgemüllt werden.

Gegen Jahresende jagt eine Katastrophe die Andere. In Kaprun verlieren zahlreiche Schisportler bei einem tragischen Unfall ihr Leben. Auch die im Untergrund schwelende BSE Seuche der Rinder kommt wieder in die Medien. Einige BSE Fälle in Deutschland sind der Auslöser für eine europaweite Massenhysterie. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Der Rindfleischmarkt ist tot. Besonders tragisch ist die Tatsache, daß gerade die kleinen und mittleren bäuerlichen Betriebe geschädigt werden. Und die Großen haben wie immer Recht. Die BSE Krise ist nichts anderes als ein landwirtschaftliches Strukturproblem. Die Lebensmittel müssen (?) billig sein. Und England, als das BSE Ursprungsland, beginnt den Menschen zu klonen. No risk, no fun.

 

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