Dachverband Salzburger Kulturstätten

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Donnerstag, 9. November 2000, Schloss Goldegg
18 Uhr: Podiumsgespräch "Heiße Spur Heimat"
20 Uhr: Präsentation der neuen CD der "Querschläger"

Geschichte wird uns gewöhnlich durch die sogenannten großen Männern, Frauen (schon weniger) und Taten (vor allem Kriegen) vermittelt, selten aber an den Lebensumständen und Schicksalen des "kleinen Mannes", schon gar nicht an der einfacher Menschen, der BürgerInnen unserer Heimatregionen und -dörfer. Dort aber könnte sie sichtbarer, spürbarer werden, könnte Leben bekommen und so auch der allgemeinen Geschichtsglättung "von unten her" entgegenwirken.

In diesem Sommer wurde im Lungauer Dorf Ramingstein ein modellhafter Versuch unternommen, Regionalgeschichte mit zeitgemäßen künstlerischen Mitteln aufzuarbeiten. Das Theaterstück "Die Fabrik" schildert den gewaltigen sozialen Umbruch, den die Errichtung einer großen Papierfabrik in Ramingstein um die Jahrhundertwende mit sich brachte. Am Beispiel einer Sippe werden die prägenden historischen Einschnitte dieses Jahrhunderts vom Ersten Weltkrieg bis über die NS-Zeit hinaus abgehandelt. Die Musik zu diesem Stück stammt von den "Querschlägern", sie wird an diesem Abend als CD präsentiert.

In einem Podiumsgespräch soll zuvor erörtert werden, welche Mittel (Ortschroniken, Zeitzeugenberichte, Filme usw.) zeitgemäß sein können, Lokal- und Regionalgeschichte an die Menschen heranzubringen, welcher Förderungen es in diesem Bereich bedarf, aber auch, welche Gefahren in einer Simplifizierung oder Reduzierung unserer dörflichen Geschichte liegen.

TeilnehmerInnen an dem Podiumsgespräch werden u.a. sein:

Landeshauptmann a.D. Dr. Hans Katschthaler, O. P. Zier, erfolgreicher Autor zahlreicher Bücher mit Regionalbezug und Elisabeth Schneider, Leiterin des Kulturkreises "Das Zentrum", Radstadt.
Moderation: Cyriak Schwaighofer

Reservierung: 
Kulturverein Schloss Goldegg, Tel. 06415/8234-0, Fax: 82344, schlossgoldegg@aon.at

FILMLAND SALZBURG
RESOLUTION
BITTE unterstützen Sie mit Ihrer Unterschrift die nachstehende Resolution der Salzburger Film-, Video- und Multimediaschaffenden.
Die Resolution kann über folgende Webadresse direkt unterzeichnet werden:
http://www.salzburg.co.at/studio.west
Die Unterschriftenaktion läuft per 25. Oktober österreichweit an. Unterschriften bitte ab sofort bis spätestens 10. November 2000. Die Salzburger Film-, Video- und Medienlandschaft braucht die Unterstützung vieler!!
Danke!

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An die Salzburger Landesregierung
Herrn Landeshauptmann Univ.Doz. Dr. Franz Schausberger
Herrn Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Eisl
Herrn Landesrat Dr. Othmar Raus - Kulturressortchef der Salzburger Landesregierung

Chiemseehof
5010 Salzburg


RESOLUTION der Salzburger Film-, Video-und Multimediaschaffenden

Das Kulturressort des Landes Salzburg kürzt 2001 sein Kulturbudget um ein Drittel, den
Bereich Film und Video soll es noch härter treffen: Kürzung um 54 Prozent!

Standen für das Jahr 2000 noch 6,1 Mio. S für die freie Film- und Videoförderung zur Verfügung, so werden es nach den Plänen des Kulturressorts der Landesregierung 2001 nur mehr 2,8 Mio. S sein.

Die bisherige Förderpolitik des Landes schlug sich nieder in einem hohen Output mit überregionaler Anerkennung - das Konzept wies in Richtung Medienstandort Salzburg. Unterstützt wurden freie Projekte (Drehbuch-, Produktionsförderung von Spielfilm, Dokumentarfilm, Experimenalfilm, etc) wie auch Einrichtungen, die solchen Projekten eine leistbare professionelle Infrastruktur ermöglichen.
Film und Video fungieren als unentbehrlicher Brückenfaktor - im Kulturbereich ebenso wie im vielbeschworenen Sektor Neue Medien. Die freien Medieneinrichtungen bieten gerade auch ambitionierten Newcomern und filmischem Nachwuchs den Einstieg in die Berufspraxis. Das Land Salzburg investierte die letzten Jahre gezielt in die Schaffung multimedialer Ausbildungsplätze - Fachhochschule, Institut für Kommunikations-wissenschaften, ebenso Vereine wie Aktion Film, offscreen oder Studio West. Die zukunftsorientierte Aufbauarbeit für einen Medienstandort Salzburg droht nun in einer Sackgasse zu enden.

Diese Kürzung der Mittel kommt einem Kahlschlag gleich und bedeutet de facto das Ende der freien Filmförderung im Land Salzburg, denn mit einem Gesamtbudget von 2,8 Mio. S könnten gerade noch Infrastrukturkosten beglichen werden, für die Film- und Videoproduktion selbst bleibt praktisch nichts mehr. Freie Film- und Videoproduktionen, die nur durch finanzielle Beteiligung des Landes Salzburg begonnen werden konnten, sind ohne entsprechende Unterstützung von seiten des Landes Salzburg nicht denkbar. Damit nicht genug: Die Kinoförderung, Prämien für die Vorführung prädikatisierter Filme, droht generell abgeschafft zu werden. Dieses kurzsichtige und konzeptlose Sparen führt die bisherige Investitionspolitik ad absurdum. Schon in absehbarer Zeit wird es negative Auswirkungen auf die Wirtschaft geben, wenn regional verfügbares Know-How und Potential nicht weiter an das Land Salzburg gebunden bleibt und so der Standort Salzburg im globalen Mediennetzwerk noch weiter ins Hintertreffen gerät.

Wir, die UnterzeichnerInnen dieser Resolution, fordern die Salzburger Landesregierung und Herrn Dr. Raus als Kulturressortchef dringend auf, von dieser verantwortungslosen, gegen die eigene Aufbauarbeit gerichteten Sparpolitik Abstand zu nehmen und die unabhängige Film- und Videoszene und damit den Medienstandort Salzburg langfristig finanziell abzusichern !

VertreterInnen von Das Kino, offscreen, Studio West, subnet,Techno-Z / Fachhochschule MultiMediaArt, Universitätsinstitut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften sowie
freie Film-, Video- und Multimediaschaffende Salzburgs.
                                       
           Salzburg, 24.  Oktober 2000

 

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