proFlachgau
Kultur
- Die Präsentation der Kulturinitiativen
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Text: Christian
Weingartner
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proFlachgau
Kultur
Buchcover
"Die Region als Bühne"
von Christian Weingartner. |
Eine Region
als Bühne
Großes
Kulturfest am 6./7. Mai
auf dem Gelände der Brauerei Sigl
Den
Kulturinitiativen am Land wird es nicht leicht gemacht. Sie sollen mit
einem kleinen Budget ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine
stellen und möglichst viele Menschen zufrieden stellen. Wie das geht? Am
besten ist, Sie kommen am 6. Und 7. Mai zum großen Kulturfest der
Plattform „Pro Flachgau“ nach Obertrum, wo auf dem Gelände der
Brauerei Sigl ein Querschnitt kulturellen Schaffens aus den Regionen
gezeigt wird. Im neu adaptierten „Cold Store“, im Trumer Bierkeller
und im Freien. Auf dem Programm stehen Lesungen, Märchenerzählen (nicht
nur für Kinder), Konzerte, Kabarett und eine große Vernissage. Die
Besucher finden ein offenes Forum vor, indem sie mit Künstlern ebenso
diskutieren können wie mit den Mitgliedern der einzelnen Flachgauer
Kulturinitiativen, von denen sich einige ausführlich präsentieren
werden. Das kulturelle Engagement der Brauerei Sigl liefert bei dem Fest
den Boden, von dem aus eine Reise durch die zeitgenössische Kultur einer
Region angetreten werden kann. Der Besucher soll einerseits einen Überblick
die Aktivitäten der Kulturschaffenden bekommen, andererseits aber auch
den eigenen Horizont für eine neue kulturelle Identität öffnen. Also,
hereinspaziert in die Welt der Phantasie, auf eine kreative Bühne, wo sie
eine Region Kulturell neu zu definieren versucht. |
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Große
Ausstellung mit Werken von fünf Künstlern
Vernissage:
6. Mai (13.30): Malereien, Plastiken, Teppicharbeiten
Im
Flachgau leben jede Menge großartiger Künstler. Einige von ihnen stellt
die Drei Seen Galerie bei diesem Kulturfest vor. Otmar Wimmer ist stets
bemüht Qualität vor Quantität zu setzen. Einer, der in seiner Seehamer
Galerie Stammkünstler ist, heißt Michael Ferner. Er wird seine Arbeiten
in Obertrum einer breiten Öffentlichkeit zeigen und auch gerne über
seine ungewöhnliche Maltechnik Auskunft geben. Darüber hinaus zeigt der
Salzburger auch Mischtechniken zum Thema „Musik“ (Tusche, Aquarell auf
Fabriano Bütten, Farbradierungen). Aber eigentlich ist das Thema des 30jährigen
das Leben selbst.
Fritz
Hattinger aus Mattsee zeigt außergewöhnliche Metall- und Holzplastiken,
die im Freigelände der Brauerei bzw. im „Cold Store“ aufgestellt
werden. Der gelernte Kfz- Mechaniker sattelte auf Einzelhandelskaufmann
um, wobei er nebenbei auch Beleuchtungen und Einrichtungsgegenstände
sowie Dekorationsojekte aus Eisen herstellte. Seit 1999 ist er
freischaffender Künstler. Neben Eisen und Holz verwendet er auch gerne
Glas und Stein.
Der
Neumarkter Ernesto ist ein vielseitiger Künstler, der sich in seinen
Malereien der Öltechnik, der Collage und Gouache sowie der Radierung
verschrieben hat. In seinen Bildern wird die Natur lebendig, sensualisiert
und für den Betrachter nachvollziehbar. Ernesto, der u.a. in Susak
(Kroatien) ein eigenes Atelier hat, sieht sich selbst als Suchender,
Fragender, Hoffender und auch gebender. Einer, der in seiner künstlerischen
Arbeit keine Grenzen kennt.
Die
Malerin und Teppichkünstlerin Andrea Nührig- Reiser aus Eugendorf hat
sich durch ihre eigenständige Formalität und Sichtweise einen Namen
gemacht. In Obertrum zeigt sie großformatige Acrylbilder aus dem Zyklus
„Herzenslust“. Eindrücke über die Buntheit des Lebens von ihren
Reisen nach Nepal und Sri Lanka. Das Kunstwerk selbst suche den
Betrachter, meint Nührig.
Die
Ausstellung ist am 6. Mai ab 13.30 und am 7. Mai von 14 bis 17 Uhr zugänglich.
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"Golf"
Bilder von
Michael Ferner
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Märchen und
Klang Trumer
Bierkeller: 6. Mai (14 Uhr)
Märchenlesen
machen viele. Der Thalgauer Christian Ploier aber erzählt sie. Und das in
spannender und einfühlsamer Weise, die auch Erwachsene begeistert. „Märchen
und Klang“ heißt sein 1994 gegründetes Ensemble, mit dem der
Mundwerker der besonderen Art das Programm „Von zauberhaften Frauen und
kleinen Mädchen“ mit nach Obertrum bringt. Es sind alte Salzburger
Zaubermärchen für groß und klein, die vom Alphornbläser Fritz Moßhammer
mit den nötigen Tönen begleitet werden.
Er erzählt von
der Mondfrau und vom Drachenmann, von der geheimnisvollen Kraft der
Pflanzen oder vom Kristallkönig. Einige seiner gesammelten und auf
eigenständige Weise ausgebauten Märchen sind auch im Buch „Stille
Zeitenwende“ (1999 Edition pro Flachgau) erschienen. Es wird übrigens
ebenso wie die Bücher von Christian Weingartner so wie von Renate und
Franz Steiner auf einen eigenen Büchertisch im Bierkeller vorzufinden
sein.
Seit
20 Jahren verschwört sich Ploier der Märchenarbeit und setzt die seltene
Tradition nach alter Rezeptur fort: Vom Mund zum Ohr und ins Herz. Weil Märchen
erst lebendig werden, wenn man sie erzählt. Ploier veranstaltet auch
Theaterworkshops für Kinder und hat selbst (natürlich) auch drei.
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Texte und Sax Trumer Bierkeller: 6. Mai (17 Uhr)
Christian Weingartner (Texte) und Herbert Berger (Saxophon) laden
zu einem literarisch- musikalischen Nachmittag ein. Mit offenen Augen und
kritisch- wachsamen Verstand durch die Welt zu gehen, ist ein Merkmal des
leidenschaftlich Reisenden Christian Weingartner. Er will nicht, dass die
Welt so bleibt wie sie ist. Seine Texte gehen unter die Haut, sind
poetisch ohne Verklährtheit, zeitgenössisch im besten Sinne,
unterhaltend und auch manchmal humorvoll. Lyrik und Prosa zum Nachdenken
und Abheben.
Im Trumer Bierkeller wird er ausschließlich selbstgeschriebene
Texte lesen, die in mehreren Anthologien sowie im 1996 erschienenen
Gedichtband „Atemlos“ veröffentlicht wurden. Einige Texte werden neu
sein. Der gebürtige Oberösterreicher Christian Weingartner arbeitet als
Journalist und Fotograf bei den Flachgauer Nachrichten und liefert auch öfters
Beiträge für die Salzburger Nachrichten. Seine Spezialgebiete sind
Kultur, Gesundheit und Sozialthemen.
Als Redakteur betreut er seit knapp zehn Jahren die Flachgauer
Kulturinitiativen auch medial und versucht, ihnen die nötige Plattform für
Offentlichkeitsarbeit zu geben. 1998 erschien auch sein Bildband „Die
Region als Bühne“, eine Dokumentation des Kulturgeschehens im Flachgau
in beeindruckenden Schwarzweiß- Bildern. Vom diesem Titel wurde auch das
Motto des Kulturfestes Obertum abgeleitet.
Der in Bürmoos lebende Jazzsaxophonist Herbert Berger ist ein
bekannter Musiker, nicht nur in der Salzburger Szene. Er spielt in
diversen Formationen, unter anderem auch bei Michael Honzak und in der
Lungau Big Band, die beim Jazzfestival in Montreux im Vorjahr einen
fulminanten Auftritt hatte. Bergers Spiel ist von Abwechslung und
Kreativität geprägt, mit einem Hang zum Experimentaljazz.
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Christian Weingartner
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Die Summerhill
Dixie Band Trumer Bierkeller: 6. Mai (18 Uhr)
Die Luft ist heiß
und feucht. Aus den Sümpfen Louisianas steigen Geräusche von Alligatoren
und kreischenden Vögeln. In der Ferne hört man einen Sound, der eine
Beerdigung begleitet. Überraschend aus gelassen. Es ist die Geburtsstätte
von Dixie, der melancholisch tragend und euphorisch zugleich sein kann.
Für die sechs
Musiker der Summerhill Dixie Band Liegen die Wurzeln in einer anderen
Region: im Neumarkter Sommerholz. Denn Dixieland ist überall. Und jeder,
der gehobene Unterhaltungsmusik liebt, weiß, dass der
Dixiesound (Dixie ist übrigen die Bezeichnung für die zehn Südstaaten)
eng verwandt mit unserer Volksmusik ist und deshalb besonders gut ankommt.
„Mit
Klarinette, Trompete, Posaune, Kontrabass und Schlagzeug alleine würden
unsere Musikstücke auch durchaus heimisch klingen, aber das Banjo
verleiht den Stücken jenen Schwung, den wir Jazzer Swing nennen und macht
diese Musik fröhlich, dass eigentlich jedes Fest damit veredelt wird“,
sagt Helmut Gubi, Chef der Summerhill Dixie Band. Ideal also für unser
Flachgauer Kulturfest.
Die Gruppe hat
sich auf Musik spezialisiert, die zwischen Elvis und den Beatels sozusagen
bei uns Popmusik war und spielt ausgefeilte Arrangemenst in der Art von
Chris Barber, Kenny Ball, Mr.Acker Bilk oder der Dutch Swing College.
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Kabarett mit
Peter Blaikner
Trumer Bierkeller: 6. Mai(20 Uhr):
Ein Best of- Programm aus drei Erfolgen
Das Bierkabarett
Obertrum existiert seit acht Jahren. Den Beginn machte damals der
Salzburger Peter Blaikner mit seinem „Alpengorillia“. Mit „nicht
undumm“ schrieb Der gebürtige Zeller ein musikalisches Kabarett nach Maß.
Was lag näher, als ihn zum Flachgauer Kulturfest wieder einzuladen. Im
Trumer Bierkeller wird er am 6. Mai um 20 Uhr als Zauberer („Weil’s
mich immer herzaubert“) auf den Gitarren(„Strom und Natur“) nicht
nur besondere Songs auf Lager haben, sondern auch die seltsamsten Eigentümlichkeiten
des einheimischen Daseines in seinen Wortschmäh verpacken. Und von dem
hat Peter Blaikner ja viel.
Wort und Musik
verbinden sich bei Peter Blaikner zu einem humoristischen- kritischen
Potpourri, angefüllt mit aktuellen Nachrichten, ohne unter die Gürtellinie
zu schlagen. Er ist einer, der als „Alpengrillua“ aus den Bergen
herabstieg und die Frage stellte: „Wos damma?“ Mit dem Publikum hat er
sie in stets neuer Form beantwortet und den Besuchern seines Kabarett auch
immer den Spiegel vors Gesicht gehalten. Verewigt auf mehreren CDs.
Als Gast in den
Trumer Bierkeller wird Peter Blaikner den Folgetonhornbläser Georg
Schwarzbauer mitnehmen. Blaikner kaberettistisch ist ebenso ein Genuss wie
Blaikner als Liedermacher und Bühnenstückeschreiber für Kinder.
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Peter Blaikner zu Gast in
Lamprechtshausen
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Poetische
Gedankenreise Tumer Bierkeller: 7.Mai(14 Uhr)
Renate und Franz
Steiner aus Henndorf sind nicht nur im Flachgau als erstklassige
Kinderbuchautoren bekannt. Mit ihrer musikalisch - poetischen
Gedankenreise sprechen sieaber nicht nur Kinder an, sondern wollen mit
ihrem Programm „Lieder _ Lyrik und Balladen“ eine Brücke vom
Erwachsenenzum Kind zu schlagen. Mit Liedern, von der Gitarre begleitet,
Lyrik, Erzählungen, Musik- und Lichtmeditationen, die in das Innere
verschiedenartiger Gefühlswelten führen.
Sämtliche Lieder
und Texte stammen aus eigener Feder. Wichtig bei Renate und Franz Steiner
ist die pädagogische Komponente beider Darstellung ihrer Zeitgeistthemen.
Nach der Veranstaltung haben interessierte
Besucher die Gelegenheit, in lockerer Runde mit dem Autorenpaar zu
plaudern und in ihren Büchern und CDs zu schmökern.
Die beiden
verbinden Literatur und Musik auf subtile Weise. Sie sind wie
Schrittmacher einer Rückführung in eine stille Welt, in der nicht die
Lauten das Sagen haben und alles übertönen. Wer auf eine sensible Reise
durch das Land des Musischen gehen will, sollte sich diese Veranstaltung
in Obertrum nicht entgehen lassen.
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Jazz mit dem
Michael Honzak Trio
Trumer Bierkeller 7. Mai (15 Uhr)
Der in Seekirchen
lebende Jazzschlagzeuger Michael Honzak ist ein fixer Bestandteil der
Flachgauer Musikszene und immer wieder in Live- Konzerten zu sehen. Ob mit
der „Oiweiumhoibeeifejazzband“ aus Bayern, mit seinem Starorchester
oder mit seinem Trio. Nach Obertrum kommt er mit allen Wassern gewaschene
Drummer, der schon mit verschiedensten Größen wie Joe Zawinul, Friedrich
Gulda oder Fatty George auftrat, mit Herbert Berger am Saxophon und
Dietmar Kastowksy am Bass. Ein zusammengeschweißtes Trio, das auch bei
der Gründung der Kulturplattform „Pro Flachgau“ im Dax Lueg
aufspielte und eine bravouröse Jazzmixtur aus Mainstream, und Standards,
vermischt mit Eigenkompositionen auf die Bühne bringt.
Bei Michael
Honzak kommt auch der Humor nie zu kurz. Schließlich hat er Spaß am
Jazz. Und Jazz kann auch etwas Heiteres sein. Da kann es schon mal
vorkommen, dass Honzak eine Bongotrommel schnappt und Orientalisches oder
Afrikanisches auftischt. Der Auftritt verspricht einen Nachmittag voll
Swing und Gemütlicher Atmosphäre.
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