Stille-Nacht-Gedächtniskapelle
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Silent Night chapel – laying of the foundation stone 75 years ago |
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Von Manfred W.K.
Fischer, Vor 75 Jahren
erfolgte die Grundsteinlegung für die Stille-Nacht-Gedächtniskapelle im
Oberndorfer Stille-Nacht-Bezirk – daran erinnert heuer der Sonderstempel
des Stille-Nacht-Postamtes der Österreichischen
Post AG, das wie jedes Jahr im
Stille-Nacht-Museum (Bruckmannhaus) untergebracht ist. Auch heuer geht von
dort wieder Weihnachtspost in die ganze Welt – vielleicht auch ihre? Die Kapelle
erinnert an die Uraufführung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht!
Heilige Nacht!“ im Jahr 1818. „Stille Nacht!“ gehört heute
untrennbar zu unserem Weihnachtsfest und fand Eingang in viele Kulturen
rund um den Erdball – bisher sind Übersetzungen in zirka 300
verschiedene Sprachen und Dialekte bekannt. Anstelle der
Kapelle befand sich bis 1906 die St. Nikolaus Kirche. Beim
Jahrhunderthochwasser 1899 trug das Gotteshaus schwere Schäden davon. Der Pfahlrost aus Holz auf dem
die Fundamente ruhten war angefault
und die Mauern zeigten in der Folge erste Risse. Im Zuge der Verlegung von
Oberndorf in hochwassersicheres Gebiet wurde daher auch die Kirche
abgerissen. Ein Turmstumpf überdauerte bis 1913. Es wurde überlegt, aus diesem eine
Stille-Nacht-Gedenkstätte zu machen. Dies kam aber aus finanziellen Gründen
nicht zustande. Es fehlte damals auch am Willen den Turmstumpf zu
erhalten. Die Initiative
zur Errichtung einer Kapelle ging dann vom Lehrer Franz Müller aus. Ein
Baukomitee unter der Leitung von Oberlehrer Franz Schwenke, dem u.a. Bürgermeister
Anton Pföss und Pfarrer Max Fellacher angehörten, betrieb die Errichtung
der Gedenkstätte. Das Komitee initiierte eine Spendenaktion zur
Aufbringung der erforderlichen Geldmittel. Aus der ganzen Welt traf
Unterstützung ein. So spendeten z. B. Gesangsvereinigungen aus New York,
Helsinki und Riga. Die Grundsteinlegung erfolgte dann am 17. August 1924
anlässlich der verspäteten 100-Jahr-Feier des Liedes. Die Weihe des
Steines nahm Franz Xaver Gruber (Enkel des Liedkomponisten), damals
Salzburger Domkapellmeister, selbst vor. Der Kapellenbau
zog sich dann über 13 Jahre, dies vor allem aus finanziellen Gründen.
Erst nach vier Jahren waren die Fundamente und nach sechs Jahren der
Rohbau fertig. Bis zur Einweihung der Gedächtniskapelle vergingen weitere
sieben Jahre. Am 15. August 1937 weihte Weihbischof Joh. Filzer die
Gedenkstätte ein. Die Einweihung war ein „Großereignis“ zu dem neben
Landeshauptmann Franz Rehrl auch Bundeskanzler Kurt Schuschnigg aus Wien
anreiste. Auch ein Enkel des Liedkomponisten war wieder anwesend - Felix
Gruber trug das Lied vor und wurde dabei auf der Originalgitarre Joseph
Mohrs begleitet. Überschattet wurde diese Feier von strömendem Regen. Der
Kapellenentwurf stammte vom Architekten Josef Dietzinger. Die
Inneneinrichtung besteht aus der Krippendarstellung am Altar (Hermann
Hutter, 1915) und drei Reliefs über dem Altartisch (Max Domenig, 1936).
Die eindrucksvollen Glasfenster sind Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber
gewidmet und wurden von der Tiroler Glasmalereianstalt hergestellt. Ein
Fenster zeigt Gruber und seinen damaligen Wohnort Arnsdorf. Das andere
stellt Mohr und die damalige Gestalt des Oberndorfer Stille-Nacht-Bezirkes
dar. Die Gedächtniskapelle stellt heute die zentrale
Stille-Nacht-Gedenkstätte im Bundesland Salzburg dar. Zirka 150.000
Personen aus aller Welt kommen jährlich zur Kapelle nach Oberndorf, um
den Liedschöpfern Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber die Ehre zu
erweisen. Welche
Anziehungskraft das Lied „Stille Nacht!“ und seine Gedenkstätten auf
Menschen in der ganzen Welt ausüben, zeigen Nachbildungen und Modelle der
Kapelle. Eine 1:1 Nachbildung steht in Frankenmuth (Michigan, USA) im
CHRISTmas WONDERLAND von Wallace Bronner. Erst vor wenigen Wochen stiftete
der Krippenbauer Fritz Maier aus Herzogenaurach (Franken) dem Oberndorfer
Stille-Nacht-Museum ein naturgetreues Kapellenmodell, das er in mühevoller
Kleinarbeit Wollen sie die
Forschungen zum Weihnachtslied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ unterstützen?
Dann werden sie Mitglied der „Stille Nacht Gesellschaft“. Diese hat
sich auch zum Ziel gesetzt die authentischen Fassungen des Liedes in aller
Welt zu verbreiten. Kontaktadresse: |
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Silent Night chapel
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