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Lamprechtshausen - Der Landessieger
Lamprechtshausen – the country winner

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Bürgermeister
Hans Grießner (li)
und Josef Zauner

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Major
Hans Grießner (li)
und Josef Zauner

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Aus dem Bundesland Salzburg wurde aus 13 Projekten die Gemeinde Lamprechtshausen ausgewählt. Immerhin brachte es die Gemeinde auf 2150 m, allerhand.

Für mich ist das eine ganz große Freude, denn in den 60er und 70er Jahren hat man - gefördert durch Landesmittel – noch für "Naturzerstörung" Geldmittel bekommen. Ich meine damit: Verrohrung von Bachläufen, Trockenlegung von Feuchgebieten, Beseitigung von Flurgehölzen u.v.a.m. Zu letzteren gehörten natürlich auch die Hecken. Man darf natürlich den Menschen jener Zeit den Vorwurf nicht machen, daß sie so gehandelt haben, denn einerseits war man sich der Bedeutung der Hecken noch nicht so ganz klar und andererseits wurde der Landwirt gezwungen, seine Arbeitsmethoden zu ändern, Grund und Boden maschinengerecht herzurichten, um in möglichst kurzer Zeit einen möglichst großen Ertrag zu erwirtschaften. Und da waren eben Hecken, Bachläufe, Solitärbäume, Feuchtflächen etc. im Weg. Ich erinnere mich, wie man über mich hergefallen ist, als ich einmal feststellte, unsere Gegend sei die am meisten ausgeräumte in unserem Bundesland – leider stimmte es. 1972 gründete ich gemeinsam mit meiner Frau die Ortsgruppe Lamprechtshausen der Österreichischen Naturschutzjugend (önj). Eine unserer ersten Taten war – !?

Die Pflanzung einer Hecke vor dem Schulhaus. Die Hecke bestand hauptsächlich aus Liguster, Haselnuß und Hainbuche. Ich weiß es nicht mehr ganz genau, aber etwa zwei Jahre später wurde auf "allerhöchsten Befehl" die Hecke von Amts wegen beseitigt, mit der Begründung, der Rasen leide unter dem Laub. Dazwischen gelang es dann erstmals dem Hazelbauern (Hans Kreuzeder), gemeinsam mit dem Revierjäger (Giglmayr Georg) und einem weiteren engagierten Jäger (Hans Griessner, heute Bürgermeister) gegen den Wiederstand zahlreicher Grundanrainer entlang des Frauenbaches eine Hecke zu pflanzen. Im Laufe der nächsten Jahre änderte sich auch bei uns das Bewußtsein und die Einstellung zu Natur und Umwelt.

Für 1984 hat sich die önj österreichweit das Thema Lebensraum Hecken als Jahresthema gewählt. So war es eine logische Folge, daß ich damals als önj-Landesleiter von Salzburg mich bemühte, mit gutem Beispiel voranzugehen und selbst eine Musterhecke zu pflanzen. Musterhecke sollte heißen: bodenständige Gehölze aus heimischen Baumschulen. In Natur- und Umweltschutzkreisen gab es ja genügend Adressen, wo wir die richtigen und auch natürlichen Pflanzen bekommen konnten. Am 20. November bin ich dann selbst mit einem Anhänger in eine oberösterreichische Baumschule gefahren, wo ich die 10 Sorten abholte:

Roter Hartriegel, Kornelkirsche, Weißdorn, Heckenkirsche, Schlehdorn, Kreuzdorn, Heckenrose, Schneeball, Grüne Berberitze und Haslenuß. Liguster, Holunder und Eberesche steuerten wir selber bei. In mühsamer Arbeit, da der Boden sehr hart war, pflanzten wir (Schülerinnen und Schüler der Hauptschule, die bei der önj Mitglieder waren) die etwas mehr als 200 Sträucher. Natürlich wurde als begleitende Maßnahme Aufklärungsarbeit betrieben, eine Ausstellung über die Bedeutung der Hecke in der Schule zusammengestellt, im Unterricht schwerpunktsmäßig behandelt u.v.a.m.

Die Hecke gedieh – dank unserer Pflege – so ausgezeichnet, daß wir im Herbst 1986 von der Gemeinde gebeten wurden, entlang der neuen Zufahrt zur Hauptschule eine weitere Hecke zu pflanzen. Die Kosten dafür trug die Gemeinde. Diese Hecke wurde um ein paar Arten erweitert, z.B. Faulbaum, Feldahorn. In den folgenden Jahren führten wir immer wieder Hecken- und Baumpflanzungen durch, entweder entlang von Bachläufen oder an Wegen oder an Grundstücksgrenzen, dort, wo eben aufgeschlossenere Grundbesitzer dazu bereit waren. Die Möglichkeiten ergaben sich aus der Grundzusammenlegung und so arbeiteten wir mit der Agrarbehörde, dem Kulturbauamt, den Bauern und Jägern zusammen. Die örtliche Raiffeisenkasse schenkte alljährlich den Schülern, die ihre Schulzeit an unserer Schule beendet hatten, irgendetwas. Einmal hatten wir die Idee, anstatt eines Geschenkes eben etwas anzupflanzen. So finanzierte die Bank nicht nur die Setzlinge sondern auch zum Schluß der Aktion eine gute Jause.

Wenn man heute durch unsere Gemeinde spaziert, dann kann man erkennen, daß man sich sehr bemüht hat, Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen.

Und so kann ich der Gemeinde Lamprechtshausen ganz herzlich zur wohl verdienten "Goldenen Hagebutte" gratulieren.

Bernhard Müller

Bundesleiter der önj
Vizepräsident des Naturschutzbundes Österreich

 

Lamprechtshausen – the country winner

Out of the federal country Salzburg the village Lamprechtshausen was chosen out of 13 projects. This village has 2150m of hedge – that's fantastic.

It is of very great pleasure for me because back in the 60s and 70s you were able to get money from the government for destroying nature – such like drying some moisture areas, piping of small rivers or removal of woods, which means hedges also. It is not our intention to criticize the former generation for doing this because those times they did not yet know the meaning of hedges and on the other side the farmers ware forced to change their methods of work on their agricultural areas and when changing the methods those hedges and small rivers and moisture areas have been of no use. I remember – some years ago – of being criticized when I mentioned that our area is one most emptiest one – very much to my regret this was the fact. 1972 I founded – together with my wife – the group Lamprechtshausen of the Austrian nature conservation youth (önj). One of our first actions have been that we planted a hedge in front of our school. The hedge consisted mainly of privet, hazelnut and grove beech. I am not quite sure anymore but one or two years later the government told us to remove the hedge again because the hedge is not good for the lawn. In the meantime and for the first time the farmer Hazelbauer (Hans Kreuzeder) in cooperation with the hunter Giglmayr Georg and another hunter Hans Griessner (he is today a mayor) and against all the neighbors of the area to plant a hedge at the "Frauenbach". With the coming years people changed their minds even in our area with regard to nature and environment.

In 1984 the önj decided to make "the living space of hedges" to the subject of the year. So it was just logical – as being country manager of önj Salzburg those times – to make all efforts to start an example and to plant a hedge. That means that I used native trees for the hedge. I was able to get enough of addresses within all the nature conservation and environmental organizations. On 20 November I picked up 10 different sorts from a tree nursery in Upper Austria.

(Roter Hartriegel, Kornelkirsche, Weißdorn, Heckenkirsche, Schlehdorn, Kreuzdorn, hedge rose, Snowball, Grüne Berberitze und Hazelnut, Liguster; Holunder and Eberesche was sponsered by us; )

It was hard work as the floor was very hard, we planted (pupils from the main schools being member of önj) more than 200 trees. Of course we did some additional work – we had an exhibition about the meaning of a hedge on school, and we made it a main subject to be talked about in schools.

The hedge grew – thanks to our care – very well. In autum 1986 the local authorities ware asking as to plant another hedge in front of the school. We added some more sorts to it, like Faulbaum and Feldahorn; During the following years again and again we were asked to plant some hedges or trees. Those possibilities are the result of the project "connecting areas" and we therefore worked closely with the agricultural authorities with the building authorities with farmers and hunters. The local "Raiffeisen"bank used to give a present to all pupils who finished school in our area. Once we had the idea not to give presents but to plant something. So, finally the bank did not only pay the plants but also a good food at the end of the action.

When walking through our countryside you can see the efforts that have been made to correct the mistakes that had been made in the past. So I can very well congratulate the local authority "Lamprechtshausen" to be the winner of the "Golden rose hip".

Bernhard Müller

-federal country manager önj
-vice president of nature conservation organization Austr
ia

Fotos: Augustin

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