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Die Sonnenfinsternis

Ein Bericht von Alois Fuchs

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Jahrhundertsonnenfinsternis

Am 11. August um 12 Uhr 39 Minuten und 56 Sekunden wird Salzburg von völliger Dunkelheit erfaßt
Auslöser wird die erste totale Sonnenfinsternis dieses Jahrhunderts in Mitteleuropa sein. Nach der
teilweisen Verdunkelung wird es um ca. 12.40 Uhr zum spektakulären Bild der Totalität für genau
2 Minuten und 5 Sekunden kommen. Tausende Augen, bewaffnet mit Spezialbrillen, Ferngläsern und
Fotokameras werden auf die Sonne gerichtet sein, wenn sich der fast gleich große Mond (von der
Erde aus gesehen natürlich) vor die strahlende Sonnenscheibe schiebt und sie verdunkelt.

Für die meisten Menschen wird es die einzige Totale Sonnenfinsternis ihres Lebens sein, denn das
Totalitätsphänomen ist auf einzelne Bereiche der Erdoberfläche bezogen äußerst selten.

Voraussetzung für das seltene Erlebnis ist natürlich schönes Wetter. Alle hoffen auf gute Sicht bei
klarem Himmel. Und die Wetterwarten sagen für den 11. August gutes Klima voraus, doch wie sagte ein
bekannter Meteorologe:"Klima ist das was du erwartest, und Wetter das, was du dann wirklich bekommst!"

Auch in der Vergangenheit hat die Sonne das Leben der Menschen bestimmt:

Seit dem Heraufdämmern des Menschengeschlechtes hat die Sonne die Erdbewohner fasziniert: sie
leuchtet hell wie der Blitz und hell wie das Feuer, sie ist warm wie das Feuer, aber auch warm wie das Blut;
sie ist in der Luft wie der Vogel und bewegt sich wie er am Himmel; sie taucht auf und verschwindet, als ob
sie täglich neugeboren und wieder sterben würde.

Nachdenklich und neugierig bestaunte man die Sonne, stellte Beobachtungen an, suchte Erklärungen: die
Ergebnisse geben den Urgrund ab von Mythen und Glaubensanschauungen, Riten und Gebräuchen. Jede
Kultur hat ihre eigenen Antworten auf die Fragen gefunden, die die Menschen sich beim Anblick der Sonne
stellen und die letzten Endes die gleichen Fragen sind, die sie stellen, wenn sie über das Leben, die
Schöpfung und das Jenseits nachdenken.

 Sonnenmythen

In vielen Mythen ist bedeutsam, daß mit der Sonne die Wärme nicht im ursächlichen Zusammenhang steht.
Auch im biblischen Schöpfungsbericht ist die Sonne beispielsweise nicht Licht- und Wärmespenderin. Das
Licht wird zu Beginn des Schöpfungswerkes geschaffen, die Himmelskörper dagegen erst am vierten Tag.
Es besteht eine untrennbare und komplizierte Verbindung zwischen Auge und Sonne. Goethe sagte: "Wär‘
nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt‘ es nie erblicken."

Im ersten Jahrhundert v. Chr. breitet sich der Mithra-Kult bis in das Römische Reich aus. Die überall
bekannte Legende des Gottes bestätigt seine Abstammung von der Sonne: er wird aus einem Felsen
geboren, am Tag der Sonnenwiedergeburt, dem 25. Dezember. Zeugen waren zwei Hirten und zwei
Flammenträger. Auf Befehl der Sonne tötet er den kosmischen Stier, dessen Tod wie in einer Auferstehung
neues Leben hervorbringt. Der Mithra-Kult breitet sich in Rom zur gleichen Zeit aus wie das Christentum.
Die Kaiser Heliogabal, Gallienus und Aurelian sind Anhänger von Mithra. Einen Augenblick konnte es fast
scheinen, als ob die Sonnenreligion die Oberhand gewänne über das Christentum, mit dem sie einige
Ähnlichkeiten aufweist: die Geburt am 25. Dezember, den Glauben an ein neues Leben, das aus dem Tod hervorgeht.

 Echnaton   Sonnengesang

"Du erscheinst so schön am Horizont des Himmels,
Du lebendige Sonne, die mit Leben begann.
Du bist im östlichen Horizont und hast alle Lande
mit deiner Schönheit erfüllt.

Deine Strahlen umfassen die Länder bis zum Ende
alles dessen, was du geschaffen hast.
Du bändigst die Länder deinem geliebten Sohne,
König Echnaton ....."

 

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