Neues vom Spaziergänger

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Die Zusammensetzung dieser Kommission ist per Gesetz definiert. Die Grundverkehrskommission ist zuständig für die nicht gewidmeten Flächen (=Grünland). Diese Kommission muß die Einwilligung geben, wenn ein Nichtlandwirt Grünland erwerben möchte. Auf diese Weise soll Spekulationen vorgebeugt und die Agrarlandschaftsstruktur erhalten bleiben. Aufgrund der Brisanz arbeitet die Grundverkehrskommission möglichts leise. Die Mitglieder unterliegen strengster Schweigepflicht. Der Gemeindevertreter hat die Aufgabe, bei Bedarf, die notwendigen Vorortinformationen zu liefern, da er ja im Unterschied zu den anderen Kommissionsmitgliedern die örtlichen Gegebenheiten genau kennt.

In vielen Gemeinden wird der Bürgermeister oder ein engagierter Landwirt entsandt. Bis jetzt war es halt so. Bürgermeister Georg Junger war der entsandte Gemeindevertreter, sein Stellvertreter war GV Johann Kreuzeder, der Hatzlbauer in Spöcklberg. Seit letzter Woche übt diese Funktion der Neo-GV Erich Sippl von der FPÖ aus. Die ÖVP ging mit ihrem Kandidaten Kreuzeder gegen SPÖ und FPÖ unter. Und jetzt wirds interessant, die FPÖ schickt keinen Landwirt, obwohl 2 in ihren Reihen wären, sondern den Hochbautechniker   Sippl.
GRUNDVERKEHRSKOMMISSION
Und sie lassen die Muskeln spielen, hoffentlich zum Vorteil aller! In der Gemeindevertretungssitzung vom 12. April stand die Entsendung eines Gemeindevertreters in die Grundverkehrskommission auf dem Programm.
 

Abschießend Zitate aus dem FPÖ und SPÖ Programm für die kommende Periode:
FPÖ: ...Schaffung von Gewerbegrundstücken ...  ... Landwirtschaft: Durch den EU-Beitritt hat sich die Lage vieler Bauernhöfe (auch in Lamprechtshausen) dramatisch verschlechtert. Dies wird letztlich auch zu gravierenden Struckturveränderungen der heimischen Landwirtschaft zum Nachteil unserere vielschichtigen Landschaft beitragen. Wir wünschen uns, daß sich die zuständigen bäuerlichen (???) Interessensvertreter endlich gegen die schon fast alles beherrschende Großindustrie bzw. den menschenverachtenden Großkapitalismus erhebt. ...
SPÖ:  ... Schaffung eines Gewerbegebietes ...   (Anm. d. Redaktion: Die Landwirtschaft war in der SPÖ Gemeindeinformation under dem Punkt "Wir wollen erreichen" nirgends zu finden)

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"Kommen die Dorfkaiser retour?"
oder
"Die Kehrseite der Bürgermeisterdirektwahl"

Die Würfel sind gefallen. Wir haben unsere Gemeindeobersten wieder direkt gewählt. Die Demokratie lebt. Gott sei Dank.

Doch ab und zu quält die Frage, hat die Direktwahl nur Vorteile? Hoffentlich stimmt der Verdacht, den so mancher hegt, nicht. Wieso sollte ein Bürgermeister schwierige und unpopuläre Projekte (die ab und zu sein müssen), bei denen es aber keine Lorbeeren zu gewinnen gibt, nicht anpacken sondern nur sagen, ich habs versucht, aber leider dafür keine Mehrheit gefunden. Er wird doch nicht nur für sein gutes Image in der Dorfgemeinschaft, das ja für die Wiederwahl oft wichtiger ist als eine starke Partei, arbeiten!

Früher wurden die Bürgermeister von den Parteien in den Sattel gehoben, und auch ab und zu wieder herausgestossen. So mancher Reiter könnte direkt gewählt bedeutend besser im Sattel sitzen. Hoffentlich kommt das wirklich allen zu Gute! Und hoffentlich macht sich nicht die Devise breit, "es nur allen recht machen, damit ich wiedergewählt werde!"

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