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Taxi Nr. 4 ist in 5 Minuten hier, ...

Maria Schweiger

Sie müssten zu einer Adresse und wollen oder können nicht weit gehen? Oder Sie wollen sich z. B. die immer horrender werdenden Parkgebühren sparen? Da gäbe es eine interessante und praktische Möglichkeit „sicher und Bequem“ ans  Ziel zu kommen: ein Taxi. 

Man stelle sich das einmal vor: ein freundlicher Fahrer hilft einem ins Auto (praktisch, wenn das Wetter nicht so schön ist oder wenn man schon ältere Semester belegt), fährt die kürzest mögliche Strecke, in der Zwischenzeit ein nettes Gespräch und am Zielort bezahlt man gerne für die erbrachte Dienstleistung.

Denn genau das ist es: ein Dienstleistungsgewerbe. Vergleichbar wie etwa Kellner o.ä.; der Unterschied liegt nur darin, dass man einem Kellner nicht sein Leben anvertraut, einem Taxifahrer jedoch schon. Beherrscht dieser die Verkehrsregeln nicht ausreichend oder missachtet diese, kann der Dienstnehmer, also der Fahrgast, zu Schaden kommen. Oft geht es sich gerade noch aus; doch auch als Fußgänger in den Fußgängerzonen kann man von unerlaubt schnell fahrenden Taxis fast verletzt werden (nur Schrittgeschwindigkeit ist erlaubt). Immer wieder spekulieren diese Fahrer darauf, dass sie schon noch Glück haben werden; der jeweilige Fußgänger hoffentlich auch!

Es gibt zu viele Taxis, es herrscht Konkurrenzkampf untereinander. Wer es ausbaden muss? Richtig! Der zahlende Gast! Wenn man als Kunde nicht das erste Auto in der Reihe nehmen möchte, wird man drangsaliert. Dabei sollte doch eigentlich gelten, dass der, der zahlt, auch aussuchen kann und darf. Leider hat es sich noch nicht bis zu diesem Gewerbe durchgesprochen! Es ist und bleibt eine Dienstleistung, für die vom Kunden bezahlt wird – und dementsprechend sucht auch der Kunde aus, was er haben möchte!

Stellen Sie sich vor, Sie gehen essen und der Kellner würde Ihnen vorschreiben, was Sie heute zu essen haben. Würden Sie sich das gefallen lassen? Haben Sie ein Taxi gefunden, das Ihnen gefällt und die Streiterei überstanden, warum Sie nicht den Erstgereihten nehmen, erleben Sie das nächste Problem: der Taxler regt sich auf, dass Sie ihn genommen haben und dreht die Musik so laut auf, dass es nicht auszuhalten ist, Sie werden fanatisch zu einer anderen Religion missioniert oder Sie sind froh, dass Sie überhaupt noch leben, weil „Sicherheit beim Fahren“ ein Fremdwort war. Nicht zu vergessen noch die Beschimpfungen des Fahrgasts (Geldgebers) selbst. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: dafür, dass man Menschen Geld gibt, damit sie etwas für dieses Geld tun, hat man nicht einmal die freie Wahl, sondern wird auch noch beschimpft und wenn es besonders schlimm kommt, auch noch bedroht. Hat man jedoch Glück, kommt überhaupt kein Wagen und man wartet vergebens 20 Minuten vor der Haustüre.

Doch wer weiß, was passiert wäre; vielleicht war es besser, dass niemand kam und man das eigene Auto holte. Und bei diesen beschrieben Zuständen soll man nicht das eigene Auto nehmen? Sogar mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es noch besser, denn diese Fahrer akzeptieren und halten sich an Straßenverkehrsregeln, gefährden nicht die Gesundheit ihrer Fahrgäste und sind sogar freundlich und hilfsbereit! Wäre man bösartig, könnte man folgenden Rat erteilen: Möchtest du einen Feind haben, schenke ihm einen Taxi – Gutschein.

Salzburg, 19. März 2006

Maria Schweiger, Dorfzeitung


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