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Jammern und jubeln
Salzburg
hat gewählt. Kunst und Kultur haben eine Statistenrolle gespielt. Danach
befragt, berief man sich auf Inhalte. Sichtbar wurden Gesichter. Kein
Grund zum Jammern. Und keiner zum Jubeln. Demnächst blicken wir zu einem
mittelmäßigen Museum am Berg auf. Keiner will es so. Viele haben es zu
verantworten. Paßt zum Architekturdurchschnitt Kongreßhaus. Tut auch nicht
weh. Wie die vorbildliche, noch abgespeckte Industriearchitektur
Heizkraftwerk. In Leitartikeln die Meßlatte hoch gelegt. Niemand will sie
überspringen.
Kniefall
statt eines Anlaufs. Kulturhauptstadt Salzburg. Nein
danke. Wolfgang Amadeus und die Festspiele reichen wirklich. Also
Sportstadt. Eine Millionenblamage. Und jetzt. Luft holen und den Gürtel
noch enger schnallen. Woher das Geld nehmen, wenn doch die “großen Acht"
(Festspiele, Landestheater, Mozarteum-Orchester, Rupertinum etc.) heuer
schon 66 % des Landeskulturbudgets wegfressen. 1994 waren es noch elf
Prozent weniger gewesen. Die fehlen den so genannten “freien", also allen
von Das Kino, Jazzit, Elisabethbühne, Toihaus usw. bis zu den kleinen,
engagierten Einrichtungen. Überleben statt aufblühen. Trotz, wegen des
Kulturbudget-Rekordwerts: 2,92 Prozent des Gesamtkuchens. Im Kulturland
Salzburg. In der Traklstadt sind es 5,7 Prozent. Vor zehn Jahren 5,8
Punkte - von 100. War auch schon mehr. Kein Grund zum Jammern. Und keiner
zum Jubeln. Vielleicht eine Chance. Oder mehrere. Etwa die Kulturagenden
in der Landesregierung von bisher vier “Ministern" auf ein Ressort
zusammenlegen.
Transparenz schaffen. Kontrolle ermöglichen. Sich fortbilden. Einmal
jährlich selbst öffentlich überprüfen (lassen). Etwa die von den
Gemeinderatsfraktionen beschlossenen Ziele des Kulturleitbildes.
Versprochene Valorisierungen diskutieren und verwirklichen. Den
Kulturfonds mit externen Experten besetzen. Das Wort Schrifttum endlich
durch Literatur ersetzen. Das Budget des Mozartjahrs 2006
definieren. Und kommunizieren.
Taten setzen. Slogans vergessen. Für Stadt und Land. Für Kunst und Kultur.
Für Bewohner und Touristen. Für den Wirtschaftstandort. Und für mehr
Selbstbewußtsein in Salzburg. Lebensfreude. Warum nicht Stolz. Der Kritik
aushält. Ja, herausfordert.
05.04.2004
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