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Jammern und jubeln

Tomas FriedmannSalzburg hat gewählt. Kunst und Kultur haben eine Statistenrolle gespielt. Danach befragt, berief man sich auf Inhalte. Sichtbar wurden Gesichter. Kein Grund zum Jammern. Und keiner zum Jubeln. Demnächst blicken wir zu einem mittelmäßigen Museum am Berg auf. Keiner will es so. Viele haben es zu verantworten. Paßt zum Architekturdurchschnitt Kongreßhaus. Tut auch nicht weh. Wie die vorbildliche, noch abgespeckte Industriearchitektur Heizkraftwerk. In Leitartikeln die Meßlatte hoch gelegt. Niemand will sie überspringen.

 

Kniefall statt eines Anlaufs. Kulturhauptstadt Salzburg. Nein
danke. Wolfgang Amadeus und die Festspiele reichen wirklich. Also
Sportstadt. Eine Millionenblamage. Und jetzt. Luft holen und den Gürtel noch enger schnallen. Woher das Geld nehmen, wenn doch die “großen Acht" (Festspiele, Landestheater, Mozarteum-Orchester, Rupertinum etc.) heuer schon 66 % des Landeskulturbudgets wegfressen. 1994 waren es noch elf Prozent weniger gewesen. Die fehlen den so genannten “freien", also allen von Das Kino, Jazzit, Elisabethbühne, Toihaus usw. bis zu den kleinen, engagierten Einrichtungen. Überleben statt aufblühen. Trotz, wegen des Kulturbudget-Rekordwerts: 2,92 Prozent des Gesamtkuchens. Im Kulturland Salzburg. In der Traklstadt sind es 5,7 Prozent. Vor zehn Jahren 5,8 Punkte - von 100. War auch schon mehr. Kein Grund zum Jammern. Und keiner zum Jubeln. Vielleicht eine Chance. Oder mehrere. Etwa die Kulturagenden in der Landesregierung von bisher vier “Ministern" auf ein Ressort zusammenlegen.


Transparenz schaffen. Kontrolle ermöglichen. Sich fortbilden. Einmal
jährlich selbst öffentlich überprüfen (lassen). Etwa die von den
Gemeinderatsfraktionen beschlossenen Ziele des Kulturleitbildes.
Versprochene Valorisierungen diskutieren und verwirklichen. Den Kulturfonds mit externen Experten besetzen. Das Wort Schrifttum endlich durch Literatur  ersetzen. Das Budget des Mozartjahrs 2006 definieren. Und kommunizieren.


Taten setzen. Slogans vergessen. Für Stadt und Land. Für Kunst und Kultur. Für Bewohner und Touristen. Für den Wirtschaftstandort. Und für mehr Selbstbewußtsein in Salzburg. Lebensfreude. Warum nicht Stolz. Der Kritik aushält. Ja, herausfordert.

 

05.04.2004 

Tomas Friedmann,  Literaturhaus Salzburg

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