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Kommentar

 


Z U R Ü C K


Der Wille der Völker

Die Völker wollen den Frieden - und haben dies eindrucksvoll am 15. Februar 2003 bekundet: weltweit waren in über 600 Städten schätzungsweise 30 Millionen Menschen auf den Straßen um gegen den drohenden Irak-Krieg zu demonstrieren.

Michaela EsslerSeit Monaten geht nun das Tauziehen um einen möglichen Angriff auf den Irak dahin.
Die USA wollen diesen Krieg um jeden Preis erzwingen. Um alle anderen Länder von der Notwendigkeit dieses Krieges zu überzeugen, hat sich die Bush-Administration auch "hehre" Ziele auf die Fahnen geschrieben: Sturz eines Diktators. Dass es bei diesem Krieg auch um die enormen Öl-Vorkommen des Irak geht - darüber schweigt die US-Regierung natürlich "vornehm". Und so diskutieren und verhandeln die Staatenlenker und Botschafter seit Wochen über diese Frage: ein paar Regierungen Europas sind auf der Seite der USA, ein paar Regierungen haben sich erlaubt eine andere Meinung zu haben - unerhört aus der Sicht der amerikanischen Regierung.

Aber die Frage "Krieg oder nicht Krieg" ist nicht nur eine Angelegenheit von Staatsoberhäuptern. Weltweit haben 30 Millionen Menschen jeden Zweifel ausgeräumt, was sie über diesen Krieg denken. Sie haben gezeigt, daß sie sich nicht von "edelmütigen" Phrasen einer Supermacht einlullen lassen.

Der Widerstand gegen diesen Krieg verband die Völker auf der ganzen Welt über alle kulturellen, konfessionellen und politischen Unterschiede hinweg. Menschen aller Herren Länder setzten ein Signal,
das an Deutlichkeit nicht zu überbieten ist: "Kein Blut für Öl" war die Botschaft, die sie an die Staatenlenker sandten.

30 Millionen Menschen machten deutlich, daß keinem einzelnen Land unwidersprochen gestattet werden darf einen Krieg zu erzwingen - egal wie mächtig dieses auch sein mag.

30 Millionen Menschen verkündeten, dass sie diesen Krieg nicht wollen. Sie teilten ihren Regierungsoberhäuptern unmissverständlich mit, dass sie nicht im Namen der Völker handeln, wenn sie diesen Krieg zulassen.

30 Millionen Menschen forderten ihre Regierungen auf, diesen Konflikt mit friedlichen Mitteln zu lösen.

30 Millionen Menschen brachten ihren Widerstand gegen den Krieg zum Ausdruck und setzten damit ein Zeichen für den Frieden.

Und wie sich vergangene Woche zeigte, sorgte diese weltweite Einigkeit der Völker bei dem einen oder anderen Staats-Chef im Ansatz doch für Beunruhigung. Denn keine demokratisch gewählte Regierung kann sich auf Dauer dem Willen der Wähler entgegenstellen. So haben die 15 Staats- und Regierungs-Chefs der EU es auch tatsächlich geschafft ein Paper zustande zubringen, in dem sie die Position der EU zu einem Irak-Krieg klarlegen.

Zitat: "Das Ziel bleibt die vollständige und effektive Entwaffnung des Iraks ....... Wir wollen dies friedlich erreichen. Es ist klar, dass es das ist, was die Völker Europas wollen."

Wenigstens innerhalb der EU scheint zumindest auf dem Papier der Wille der Völker zu den Regierenden durchgedrungen zu sein.

Michaela Essler Dorfzeitung
 

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