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Der Mitdenker
Foto: Daniel Krainer

Am 01. Mai 2004 werden zehn Staaten der Europäischen Union beitreten. West- und Osteuropa werden wieder vereint sein. Viele Menschen sehen der Ost-Erweiterung der EU jedoch mit gemischten Gefühlen entgegen. Was wird uns dieser Beitritt bringen? Wird die Arbeitslosigkeit bei uns steigen, weil die Menschen aus den Beitrittsländern auf den heimischen Arbeitsmarkt strömen? Werden wir unsere Arbeitsplätze verlieren, weil viele Unternehmen ihre Produktionsstätten wegen der billigen Arbeitskräfte in den Osten verlagern? Und was kostet uns diese Erweiterung?

Was der EU-Beitritt für die Menschen der Beitrittsländer bedeutet, welche Hoffnungen und Ängste sie bewegen, ist hierzulande weniger bekannt.

Das Salzburger Bildungswerk veranstaltete am 18. Februar 2004 in Bürmoos eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „EU-Erweiterung aus der Sicht des Beitrittslandes Slowakei, unserer Wirtschaft und der Arbeitnehmer“. Prof. Juraj Stern, Rektor der Wirtschaftsuniversität Bratislava, Dr. Bernd Rippel, Prokurist der Firma W & H Dentalwerk Bürmoos, Peter Schweizer, zuständig für Vertrieb und Marketing der Firma non ferrum Metallpulver St. Georgen, Mag. Marianne Kusejko, Sigmatek Lamprechtshausen und Arbeiterkammerpräsident Siegfried Pichler diskutierten die verschiedenen Aspekte der Ost-Erweiterung. Durch die Diskussion führte Mag. Bernhard Schausberger vom ORF Salzburg.

In seinem Impulsreferat streifte Prof. Juraj Stern zunächst kurz die Geschichte der Slowakei, und wies anschließend auf die Gemeinsamkeiten aller europäischen Staaten hin: Architektur, Musik, Mentalitäten sind in West- und in Osteuropa ähnlich. Ein gemeinsames Europa bedeute aber nicht nur wirtschaftliche Prosperität, sondern es bedeutet vor allem Frieden. „Das ist jede Arbeit, jedes Opfer wert“, betonte er. Er sei überzeugt, daß der zukünftige Europäer tolerant und pflichtbewußt sein wird, und dadurch auch weiterhin Frieden in Europa herrschen werde.

Auch die Vertreter der Wirtschaft betonten, daß der Zusammenschluß der europäischen Länder die Sicherung des Friedens bedeutet. Dr. Bernd Rippel, Peter Schweizer und Mag. Marianne Kusejko waren ebenso einhellig der Meinung, daß dieser große europäische Wirtschaftsraum die Exportchancen für österreichische Unternehmen verbessern wird.

Arbeiterkammerpräsident Siegfried Pichler legte dar, daß die Gewerkschaft positiv zur EU steht, jedoch manche Entwicklungen kritisch betrachtet. Die Lohndifferenz zwischen den bisherigen und zukünftigen Mitgliedstaaten ist sehr hoch. Aus diesem Grund ist auch die Übergangsfrist für die Freizügigkeit am Arbeitsmarkt von 7 Jahren besonders wichtig, betonte er. Aber auch er ist der Meinung, daß die erweiterte Europäische Union ein wichtiges Friedensprojekt ist. „In Zeiten der Globalisierung gibt es keine Alternative“, stellte er fest.

Anschließend hatten die rund 130 Zuhörer Gelegenheit mit den Teilnehmern am Podium über die Auswirkungen der Erweiterung zu diskutieren.

Für das leibliche Wohl sorgte der Verein Jugend- und Kulturtreff Bürmoos.

19.02.2004

Michaela Essler,  Dorfzeitung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




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Die
EU-Erweiterung

Diskussionsveranstaltung 
am 18. Feb. 2004
im  Bürmoos



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Das Buch zum Thema:

Europa
leidenschaftlich gesucht


Herausgeber:
Alfred Herrhausen Gesellschaft für internationalen Dialog.
Ein Forum der Deutschen Bank
Piper Verlag, München, 2003
ISBN 3-492-04531-6
418 Seiten

Was ist Europa? Eine scheinbar einfache Frage, auf die es jedoch bei genauerer Betrachtung völlig unterschiedliche Antworten gibt, die wiederum weitere Fragen aufwerfen.

Ist Europa die Europäische Union? Oder ist Europa ein gemeinsamer Kulturraum, der seine Wurzeln im christlichen Abendland hat? Ist Europa eine Wertegemeinschaft,  die sich der Demokratie und dem Humanismus verschrieben hat? Haben die Länder und Völker Europas neben der gemeinsamen Geschichte auch eine gemeinsame Identität? Oder ist Europa lediglich ein Gebiet dessen Grenzen zwischen Atlantik und Ural, Mittelmeer und Nordkap liegen?

37 Autoren aus aller Welt, Politiker, Künstler, Ökonomen, Historiker, Wissenschaftler, Publizisten, Theologen und Soziologen beleuchten das Thema Europa aus völlig unterschiedlichen Perspektiven.

Der erste Teil befaßt sich mit dem Bild, das Amerika, Afrika, Asien oder Rußland von Europa hat. Was bedeutet das Zusammenwachsen der europäischen Länder für andere Teile der Welt und wie beurteilen sie diese Entwicklung? Auch wird die Frage untersucht, wer oder was ist europäisch. Wer fühlt sich als Europäer, wer ist Europäer und wer bestimmt, was europäisch ist?

Der dritte Teil befaßt sich mit den historischen und religiösen Wurzeln. Aus welchen Werten, Traditionen und Religionen erwuchs das heutige Europa und läßt sich daraus eine gemeinsame Identität bilden.

Das darauffolgende Kapitel hinterfragt die Idee und die tatsächliche Wirklichkeit des heutigen Europas. Hat das geeinte Europa eine Zukunft und wenn ja, wie sieht diese Zukunft aus, oder ist alles  nur eine Illusion? Wird Europa eine offene Gesellschaft entwickeln oder in den Eigeninteressen der Nationalstaaten haften bleiben? Brauchen wir überhaupt ein geeintes Europa? Welche Möglichkeiten hat die „Baustelle Europa“ in der Zukunft?

Abschließend wird der Frage nachgegangen, ob es überhaupt eine gemeinsame eine europäische Kultur gibt.

Das Buch liefert auf die Frage „Was ist Europa?“ keine endgültige Antwort. Es ist eine Sammlung völlig unterschiedlicher, widersprüchlicher und zum Teil provokanter Meinungen, die unkommentiert und ohne Beurteilung nebeneinander gestellt sind. Befürworter, Kritiker und Gegner kommen gleichermaßen zu Wort, regen zum Nachdenken an, und zeigen mit ihren grundverschiedenen Überlegungen wie vielschichtig und komplex das Thema Europa ist.



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