Foto: © 2008
Schauspielhaus Salzburg/ Susanna Andreini
Susanna Andreini
Martha Schlicksbier
SCHAUSPIELHAUS SALZBURG - CLUB IM FOYER PREMIERE:
23. 11. 2008 FIGURENSCHAUSPIEL VON UND MIT SUSANNA ANDREINI
REGIE: WALTER ANICHHOFER / MUSIK: SIGRID GERLACH-WALTENBERGER
Wer bisher keine konkreten Vorstellungen von einem FigurenSchauSpiel
hatte, wird an diesem Abend angenehm überrascht. Es ist eine
faszinierende Mischung aus Schauspiel, Gesang, Puppen- und
Objekttheater.
Man spürt sofort, dass Susanna Andreinis Begeisterung den
Geschichten und dem Theater gehört. Seit frühester Kindheit stand
ihr Berufswunsch fest: Schriftstellerin und Schauspielerin. Ihre
Liebe zum Puppenspiel führte 2003 zur Gründung des Salzburger
Figurentheaters Le Petit Theatre.
In ihrem neuen Stück erzählt sie uns die Geschichte der
liebenswürdigen, naiven, kinderlosen, etwas schrulligen Martha
Schlicksbier.
Gleich zu Beginn werden Partezettel an das Publikum verteilt:
Tief traurig geben wir bekannt,
dass unsere allseits geliebte Schwester, Tante, Großtante
Martha Schlicksbier
kürzlich unerwartet verstorben ist.
Wir gedenken Ihrer in stillem Schmerz
im Namen aller Verwandten
Marie und Maxi.
Um keine traurige Stimmung aufkommen zu lassen, erfahren wir, dass
ihr ein letzter Lebenswunsch erfüllt wurde, der Besuch ihres
Lieblingstheaters. Freundlich lädt sie uns alle zu sich nach Hause
auf ein Gläschen Eierlikör ein. Wir schließen kurz die Augen und
schon befinden wir uns in ihrer Wohnung, in der die abgedeckten
Möbel auf den Abtransport zum Trödler warten.
Bald schon merken wir, dass es neben ihren Nichten und Neffen noch
Alfons gegeben hat, den Platten-Aufleger in einem Tanzkaffee, ihre
große Liebe.
In Windeseile wird eine Puppenbühne aufgestellt und wir sehen eine
entzückende kleine Martha Schlicksbier, die begeistert singt und
tanzt, und auch Alfons erscheint hinter seinem Plattenspieler. Doch
leider bleibt diese Romanze unerfüllt, denn bereits vor dem ersten
Rendezvous kommt es zu einem tragischen Zwischenfall.
Neben diesen rührenden Geschichten gibt es aber auch fast
slapstickartige Szenen, wie die einer Mittagspause auf einer
sonnigen Bank im Park.
Sigrid Gerlach-Waltenberger begleitet den Abend nicht nur perfekt
wie immer auf dem Akkordeon, sondern sorgt auch für atmosphärische
Geräusche, sei es das Vogelgezwitscher im Park oder die
Programmsuche im Radio.
Wer feinsinnigen Humor mit leicht melancholischer Note schätzt, wird
diesen Abend genießen.
Elisabeth Pichler, Dorfzeitung
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