Axel Hellstenius
Elling
KLEINES THEATER SALZBURG -
PREMIERE:
24.
SEPTMBER
2008
MIT:
ALEXANDER KRATZER, EDI JÄGER, JOHN F. KUTIL, ANITA KÖCHL.
REGIE: ALOIS ROHRMOSER / BÜHNE: KLAUS GASPERI
Schauspiel von Axel Hellstenius nach dem Roman „Blutsbrüder“ von
Ingvar Amjornen. Der gleichnamige oscarnominierte Kinofilm wurde zum
erfolgreichsten norwegischen Film aller Zeiten.
In einer psychiatrischen Klinik lernen sich die beiden Sonderlinge
Elling und Kjell Bjarne kennen. Als sie entlassen werden, sollen sie
gemeinsam eine Wohnung beziehen und sich wieder an das normale Leben
gewöhnen. Der Sozialarbeiter Frank ist zunächst nicht zufrieden mit
seinen verstörten Stubenhockern.
Auf den ersten Blick ist ersichtlich: Das ist ein seltsames Paar.
Ein kleiner, neurotisch wirkender Mann im schwarzen Anzug mit
oranger Krawatte und ein stämmiger Handwerker mit schwerem
Werkzeugkoffer. Doch trotz der optischen Unterschiede merkt man
sofort, die beiden haben ähnlich gelagerte Probleme: Sie kommen mit
der normalen, hektischen Umwelt nicht zurecht, sie verkriechen sich
am liebsten in ihrer kleinen Sozialwohnung. Sogar die getrennten
Schlafzimmer bereiten Schwierigkeiten. Schnell stellen sie ihre
Betten wieder in einem Zimmer auf und sind begeistert: Wie in der
Klinik. Doch Frank der Sozialhelfer will mehr, Kontakte mit der
Außenwelt müssen her.
Und so dürfen wir sie auf ihrem Weg in die Normalität begleiten.
Denn Schritt für Schritt schaffen Sie es, sich der Außenwelt zu
stellen, sie lernen einkaufen, telefonieren und sogar den Besuch
eines Gasthauses. Rührend ist ihre kindliche Freude, als sie zwei
Goldfische als Haustiere aufnehmen dürfen.
Die große Herausforderung kommt in Gestalt einer schwangeren
Hausbewohnerin auf sie zu. Kjell Bjarne ist begeistert. Er lernt zum
ersten Mal eine Frau kennen und verliebt sich auf der Stelle. Elling
jedoch ist total verwirrt, er kommt mit der neuen Situation nur
schlecht zurecht, seine Eifersucht erwacht. Doch in dieser
Extremsituation wachsen die beiden „Helden“ über sich hinaus.
Alexander Kratzer und Edi Jäger zeichnen diese beiden
liebenswürdigen Anti-Helden mit ihren vielen Ängsten aber auch
Boshaftigkeiten
mit Witz aber auch mit Weisheit. Wenn Jon F.Kutil als
Sozialarbeiter die Wohnung betritt,
bereitet dieser Einbruch der Außenwelt in die behagliche Zweisamkeit
selbst dem Zuseher Schmerz. Doch was er nicht schafft, gelingt Anita
Köcher als betrunkener und rauchender Schwangerer.
Elling ist ein amüsantes Kammerspiel von liebenswerter Frische,
Boulevard mit Tiefgang. Nach Innsbruck wird sicherlich auch Salzburg
dieses Stück begeistert aufnehmen, denn es bietet einen rundum
gelungenen Theaterabend, der auch Theatermuffel begeistern kann. Das
Premierenpublikum im Kleinen Theater war sichtlich sehr angetan.
Elisabeth
Pichler, Dorfzeitung
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