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Toihaus - Andreas Hauch
  
Peepshow, Goldberg und Spion
Über Tabori

Idee und Stückentwicklung: Das Produktions Team. Spielleitung Myrto Dimitriadou. Choreographie Katharina Schrott. Musik Herbert Pascher. Dramaturgie Scotch Maier, Sandra Schwaighofer. Es spielen: Rachelle Nkou, Susanne Lipinski, Mathias Lenz, Markus Rupert. MusikerInnen Herbert Pascher, Yoko Yagihara. Ausstattung: Konrad Hartmann, Regina Öschlberger. Licht und Technik: Gerhard Patzelt. Hospitanz:  Doris Valtiner.

Kurze Szenen blitzen aus dem Dunkel von Silly Willys Leben auf. Sie lassen einen Blick in die Abgründe, Verwicklungen, die Ungeborgenheit, aber auch Witz eines – und man darf wohl sagen – allgemein menschlichen Daseins zu. Begleitend ergänzen aus dem Hintergrund Musikstücke die ausschnitthaften Einblicke in sein Leben. Interpretiert von Yoko Yagihara und Herbert Pascher wird Willy mit Franz Schmidts „Hallelujah“ aus „Das Buch mit sieben Siegeln“ ins Leben gestoßen, das mit „Duran Duran A view to a kill“ endet.

Die Bühne eine Zirkusarena. Ein Trapez als schaukelndes Requisit immer wieder im Einsatz. Auftreten Silly Willy, seine Mutter, sein Vater, ein weibliches Wesen, alle jeweils in verschiedenen Rollen. Rast- und ruhelos ist man ständig mit Koffern unterwegs, als fände man keinen Ort des Bleibens auf dieser Welt.

Silly Willy, aus dem Leib seiner Mutter in die Ungewissheit des Erdendaseins ausgetrieben erlebt sein Leben von Anfang an als vom Tod bedroht. „Als ich vier Jahre alt bin, nimmt man mich in den Zirkus.“ Dort ist das Kind Zeuge eines tödlichen Unfalls des am Seil tanzenden Mädchens. „Viele Jahre glaube ich, das gehöre zu jeder Vorstellung“, spricht eine mächtige Stimme aus dem Off in den Raum. Ein Text von George Tabori.

Mit jeder Station eröffnet sich Willy und dem Zuschauer ein fortschreitendes Begreifen der einzelnen Lebensstationen, ein nie endendes, blindes, verzweifeltes Bemühen. „Ich habe den Kampf gegen die bösen Mächte aufgegeben, sie sind in mir“.
Eindringlich bestechend knappe Bilder lassen kein Entkommen zu. Ruhelose Anspannung hält bis zum letzten Blick der „Peepshow“ unter der Spielleitung von Myrto Dimitriadou an.   Ein den Bühnenraum beherrschendes Dunkel, keine Farben. Grau, Schwarz und Braun für das Bühnenbild und die Kostüme.

Rachelle Nkou, Susanne Lipinski, Mathias Lenz, Markus Rupert spielen mit hohem schauspielerischen Vermögen in dieser Neuproduktion des Toihauses, die mit „Über Tabori“ im Programmheft angekündigt ist. „Tabori war in allen seinen Stücken und Inszenierungen der Mann Hiob, der lachte“, schreibt Gerhard Stadelmaier über den Dramatiker.

 

 

Ulrike Guggenberger, Dorfzeitung, 26. 1. 2008



 

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Fotos: Andreas Hauch, TOIHAUS