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Drei Freundinnen, die sich an einem Mann rächen wollen. Harriet, Elisabeth und Oda beschließen, daß Bart, die große Liebe von Elisabeth und Oda, das gleiche Leid erfahren soll, das er ihnen zugefügt hat. Also engagieren sie die junge Eva, in die sich Bart verlieben soll, um ihn dann zu verlassen. So der Racheplan.

Während Eva an die Erfüllung ihres Auftrages herangeht, kommen Oda und Elisabeth jedoch Zweifel, ob es richtig ist, sich auf diese Weise an Bart zu rächen. Harriet, die einzige, die sich nicht in Bart verliebt hatte, überzeugt die beiden jedoch immer wieder von der Richtigkeit ihres Planes. Weder Elisabeth noch Oda bringen die Kraft auf, sich der dominanten Harriet auf Dauer zu widersetzen. Nur Eva, das Rachemittel, stellt sich Harriet entgegen, läßt sich nicht nur benutzen, sondern erfüllt ihren Auftrag nach ihren eigenen Vorstellungen. Schließlich läßt sie es zum Show-Down kommen, indem sie die drei Frauen und Bart miteinander konfrontiert.

Das Stück von Koos Terpstra ist an sich nicht uninteressant und würde einiges an Dramatik aber auch an Komik bieten: die Freundschaft der drei Frauen, die vom Machtanspruch Harriets geprägt ist, das eigenwillige Verhalten Evas, die zwar ihren Auftrag erfüllt, aber nach ihrem eigenen Gutdünken handelt, und somit alle Beteiligten zwingt, sich ihren wahren Motiven zu stellen, und Bart, der zwar einerseits nach seinen eigenen Wünschen handelt, aber andererseits auch ein Spielball von Harriets Intrigen ist.

Bedauerlicherweise hat Henner Kallmeyer in seiner Inszenierung das scheinbar Unmögliche möglich gemacht und jede Spannung aus diesem Stück weginszeniert. Die Handlung versinkt in einer langsam vor sich hin tröpfelnden Szenenabfolge. Liebe, Haß, Rache, Begierde und Machtkampf sind nur ein laues Lüftchen, kein reißender Strom, sondern lediglich ein sanft vor sich hinplätscherndes Bächlein.

Ebenso wenig hat es Henner Kallmeyer verstanden das schauspielerische Potential des Ensembles der Elisabethbühne zu nutzen. Ulrike Arp, Karo Guthke, Ute Hamm, Verena Saake und Harald Fröhlich tun zwar ihr Bestes, um gegen die schleppende Inszenierung anzukämpfen, scheitern jedoch am Gesamtkonzept der Aufführung.

Obwohl ein interessantes Stück mit einer hervorragenden Besetzung gezeigt wird, ist das Ganze ein sehr lauer Theaterabend.

29. 2. 2004

Michaela Essler,  Dorfzeitung




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Schauspielhaus Salzburg
Schauspiel von Koos Terpstra
"Spanische Reiter"


 

 

 

 

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Fotos: Schauspielhaus