Vorab: leider
viel zu groß: Veranstalter Kleines Theater hätte gut
getan, in den eigenen Räumen zu bleiben. Die knapp 150
Fans haben sich deshalb etwas verlaufen. So ist leider
auch der Funken nicht ganz übergesprungen, was jedoch
sicher nicht nur an der Kälte des 'republic' gelegen
ist.
Trotz allem ist
die schauspielerische Leistung beachtenswert. Der Spagat
zwischen Kunstfigur naives Blondchen Knackal aus MA 2412
und die Intellektuelle Brünette Ziermann - der
Gleichbehandlungsbeauftragten der Stadt Wien ist ein
gelungenes Meisterwerk.
Inhalt: Zwecks
Arterhaltung der laut WHO zum Aussterben verdammten
echten Blondinen, übernehmen Brünette Patenschaften für
Blondinen. Keine ganz gewöhnlichen Patenschaften
allerdings. Den Brünetten werden die Blondinen
eingepflanzt. "Vom Paten zum Psychopathen!" Mit Hilfe
exakt inszenierter Kniffe gelingt es Weinzettl immer
wieder, die Illusion von zwei Seelen in ihrer Brust zu
erzeugen. Ein weibliches Dr. Jekyll & Mr. Hyde -Thema
mit viel Liebe zum Detail.
Blonchen: "Mode
muss nicht schön sein - nur neu" - Brünette: "Du leidest
unter einer schweren Stoffwechsel-Krankheit". Doch
notgedrungen arrangieren sich die beiden zum
Zusammenleben genötigten Wesen miteinander. Und sie
lernen einander sogar schätzen. Denn schließlich haben
beide ihre Vorzüge.
Der Knackal
gelingt es, Ziermanns zwischenmenschliche Defizite
auszugleichen und genießt plötzlich ein aufregendes
Sexleben. Ziermann ermöglicht indes Knackal eine andere
Sichtweise ihrer Umwelt. Gemeinsam sind sie stark - und
genießen die blonde und die dunkle Seite der Macht ...