Pressegespräch damals im
Rupertinum ....
Besonderen Spaß hatte Helmut mit der Poloroid-Camera.
Er fotografierte aus dem Rupertinum-Fenster und als
speziellen Gag die Fotografen - sprich mich und 2
Kollegen. Leider weigerte er sich dieses Bild zu
signieren - aber es befindet sich noch immer in meinem
Besitz!
Lapidarer Kommentar "Das
kostet extra" - es war jedoch nicht zu erfahren, wie
viel. Selbes Sprüchlein auch zum Thema persönliche
Widmung im Katalog.
Newton bezeichnet sich als
'Feminist und Frauenfreund'. Seine ästhetischen Fotos
zeigen seine Liebe zu Frauen und die
Auseinandersetzung Frau als Model. Dass er noch immer
als Frauenfeind und Pornograph angegriffen wird, stört
den 1920 in Berlin Geborenen wenig. 'Die Gesetze
werden in vielen Ländern unterschiedlich ausgelegt' -
er selbst sieht seine Bilder als erotische Akte. Gibt
aber gern zu, daß er Fan von High-Heels und Fetischen
ist.
Er sieht aber die hohen
Absätzen als Macht der Frauen. Ist Newton ev. ein
bissel devot? Er kniet ja auch fallweise vor diesn
'starken Frauen' :-))
Alle Bilder sind bis ins
kleinste Detail gestellt - ein 'Schuss aus der Hüfte'
für ihn undenkbar.
Da er sehr faul ist, sucht
er sich im Urlaub Motive in der näheren Umgebung. Die
Nackte in Miami (Ausstellungsplakat) ist im Hotel
entstanden, wo er auch wohnte.
Für Margit Zuckriegl,
Kustorin für Fotografie im Rupertinum, geht ein
großer, seit vielen Jahren gehegter Wunsch in
Erfüllung. Den wichtigsten Fotoklassiker in Salzburg
präsentieren zu können. Zuckriegl legt Wert auf die
Feststellung, daß es sich um einen Querschnitt des
künstlerischen Schaffens von Newton - davon etliche
bisher unveröffentlichte und auch ganze neue Prints
handelt. Eine intime + persönliche Werkschau und keine
Retrospektive wird geboten.
Der Starfotograf Helmut
Newton ist bei einem Autounfall in Los Angeles ums
Leben gekommen. Der 83-Jährige habe die Kontrolle über
sein Fahrzeug verloren und sei gegen eine Mauer
gefahren, teilte die Polizei mit. Er starb wenig
später im Cedars-Sinai Medical Center. Sonst sei bei
dem Unfall niemand verletzt worden.
Newton war vor allem durch
seine Fotografien von Frauen-Akten bekannt geworden.
Seine Aufnahmen erschienen in Magazinen wie Vogue,
Elle und Playboy. Er wurde 1920 als Sohn eines
jüdischen Fabrikanten in Berlin geboren. 1938
emigrierte Newton zunächst nach Singapur und zog kurz
später nach Australien. Nach dem Krieg arbeitete er
erst als Fotoreporter, wandte sich dann aber der
Modefotografie zu. Gerne verwies er auf sein
fotografisch verdientes Vermögen. Mit Tagesgagen bis
zu 50.000 Euro galt Newton als der teuerste Fotograf
der Welt.
Im Oktober 2003 übergab
Newton seine weltberühmte Fotosammlung an seine
Heimatstadt Berlin. Er unterschrieb in der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz einen entsprechenden Vertrag.
Damit erfüllte sich für ihn auch ein persönlicher
Traum. (siebi)