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Manfred Siebinger's Streifzüge durch die
Stadtszene


Z U R Ü C K



Medienempfang
Erzbischof ruft Medien zur Kooperation auf

Der neue Erzbischof Alois Kothgasser betont in seiner Begrüßungsrede an die Journalisten die Gemeinsamkeiten zwischen Kirche und Medien. "Beiden sollten die Sorgen der Menschen Anliegen sein". Während Eder bei seiner Abschluss-Pressekonferenz Probleme mit den Medien eingestand, rief Erzbischof Kothgasser beim alljährlichen Empfang zum Mediensonntag die Medien zur Zusammenarbeit auf:"Kirche und Medien haben schließlich einiges gemeinsam. Beide sollten für die Menschen da sein. Beiden muss die Sorge um die fundamentalen Fragen der Menschen wichtigstes Anliegen sein - deren Sorgen, Nöte und Ängste wie Behinderung, Alter, Krankheit, Tod oder - jetzt ganz aktuell - die Frage eines gesicherten Lebens nach Jahrzehnten der Arbeit."

Der Erzbischof freute sich, daß auch die Journalisten untereinander das Gespräch fanden - was in der schnelllebigen Zeit ja nicht mehr so häufig vorkommt. An alle Geladenen wurde anlässlich. des Bibeljahres eine druckfrische Bibel überreicht. In persönlichen Gesprächen signierte EB Kothgasser viele Exemplare. Nur einmal ließ er sich kurz losreißen, um seine Geburtstagstorte - er feierte sein 66. Wiegenfest - anzuschneiden.

Die letzten Journalisten verließen erst gegen Mitternacht die Räume des Erzbischöflichen Palais.

     

Straße der Lieder:
Udo Jürgens in Salzburg

Seit Sonntag weilt Prof Udo Jürgens (Udo Jürgen Bockelmann mit richtigem Namen) auf Schloß Fuschl. Gestern Dienstag drehte er im Mirabellgarten und heute stand als Abschluß das wunderbare Ambiente von Schloß Fuschl als Location auf dem Programm.

Während der Drehpause statteten ihm Leo Bauernberger, Karl Riegler und Stefan Bauer vom SLT einen Besuch ab. Auch Generaldirektor Laubichler-Pichler war zu einem angeregten Plausch mit dem 70-jährigen Superstar erschienen, als zufällig auch noch Fürstin Mani Sayn-Wittgenstein und Niki Dumba auf der Bildfläche erschienen. (sieb)
     

Straße der Lieder:
Gotthilf Fischer

Derzeit dreht Gotthilf Fischer für seine TV-Sendung 'Straße der Lieder' eine musikalische Reise vom Salzburger Land in Salzkammergut im Salzburger Stieglkeller. 

Vor 40 Jahren trat Fischer mit 1200 Chormitgliedern schon einmal im Stieglkeller auf und seither ist Salzburg so etwas wie ein Maskottchen für ihn. Immer wenn eine Tournee an Salzburg vorbeiführt, werden im Dom einige Lieder gesungen und dann geht die Reise weiter.

Der heute 75-jährige hatte seinen großen Durchbruch bei der Fußball-WM 1974: eine Milliarde Zuschauer bei der Fußballweltmeisterschaft 1974 weltweit verfolgten diesen Auftritt mit einem Mammutchor aus 1.500 SängerInnen.

Gotthilf: 'Ein Glück daß Deutschland damals Weltmeister wurde, sonst hätte der Auftritt nicht gepaßt'. 

Mehr als 16 Millionen verkaufte Schallplatten, Auszeichnungen in Gold und Platin, das Bundesverdienstkreuz und hunderte Fernsehauftritte sind seine Bilanz - eine kleine Zwischenbilanz, denn Gotthilf Fischer denkt nicht ans Aufhören. Seit 60 Jahren ist er im Dienste der Sangesfreude und des Volksliedes unterwegs, sang vor US-Präsident Jimmy Carter im Weißen Haus ebenso wie vor dem Papst im Vatikan, Eröffnung der Olympischen Spiele von München ....... Ein weiteres Highlight war ein Auftritt vor den Pyramiden von Gizeh. Domkapellmeister Joseph Messner widmete seine 2. Fanfare Gotthilf Fischer und seinen Chören und diese ertönt immer vor jedem Auftritt - die erste Fanfare ist die Festspielfanfare. 

Die große Geburtstagsgala wird am 7. Juni im ARD ausgestrahlt, bereits am 11.2. hatte er wirklich seinen Jubeltag. 

Fischer wurde am 11. Februar 1928 in Deizisau in der Nähe von Plochingen am Neckar als Sohn eines Zimmermeisters und Hobbymusikers geboren. Nach der Volksschule besuchte er von 1942 bis 1945 die Lehrerfortbildungsanstalt in Esslingen, um Sportlehrer zu werden. Bereits als Jugendlicher gründete er dort seinen ersten Chor. Nach Kriegsende wurde Gotthilf Fischer Leiter des Gesangvereins Concordia in Deizisau, später auch Leiter weiterer Gesangsvereine im Kreis Esslingen. 1949 gewann der musikalische Autodidakt mit seinem Chor beim Bundesliederfest in Göppingen zwei Goldmedaillen. Seitdem sammelten sich unter seiner Leitung immer weitere Teilchöre, die sich zu Massenauftritten zusammenfanden. 1962 hatte Gotthilf Fischer sein TV-Debüt in Horst Jankowskis Sendung »Sing mit Horst«, Fernsehpremiere der Fischer-Chöre war 1969 in der Sendung »Dreimal neun« bei Wim Thoelke. Ein Jahr später erschien die erste Schallplatte. Bald wurden Fischers Mammutchöre international zu einem Begriff. Seine erste eigene Fernsehsendung bekam der Massendirigent 1975 mit »Sing mit den Fischer-Chören« im ZDF.

Über die Chorarbeit hinaus ist der umtriebige Schwabe auch für zahlreiche Kompositionen bekannt. Neben der Friedensmesse für Jimmy Carter vertonte er das Vaterunser neu, schrieb den Chorsatz »Frieden«, der in vielen Ländern gesungen wird, bearbeitete als Hochzeitslied für die britische Prinzessin Anne ein Haydn-Thema, komponierte die Oper »Schicksal«, ein Hochzeitslied für den schwedischen König Carl Gustaf XVI. und Königin Silvia, ein Lied zur Krönung von Königin Beatrix der Niederlande und vieles mehr. Von Ruhestand will Gotthilf Fischer nichts wissen - im Gegenteil: »Ich möchte dirigierend in die Kiste fallen - und drüben brauchen sie mich dann sicher auch als Chorleiter für die himmlischen Chöre - oder eine andere Aufgabe«. Für jemanden, der schon drei Flugzeugabstürze überlebte, ein passendes Motto zum Weitermachen. (siebi)

     

Geburtstag:
Derrick Horst Tappert  80
"Derrick und ich waren identisch"

23 Jahre lang spielte Horst Tappert den Oberinspektor Stefan Derrick. "Die waren identisch - mehr oder weniger", beschreibt er das Verhältnis zwischen seiner Serienrolle und der Privatperson Horst Tappert. "Ich habe mir ganz einfach und simpel gesagt: Mein Vater war Beamter, ich bin Schauspieler geworden. Ich hätte Beamter werden können. Und warum nicht Beamter bei der Kriminalpolizei? Das wäre durchaus möglich gewesen."

Siebinger:  Wie werden Sie Ihren 80. feiern?

Horst Tappert: Es kommen 20 Gäste zu uns nach Hause - Freunde, Familienangehörige, mein Sohn und meine Tochter. Wir bestellen ein kaltes Büfett. Ich nehme an, dass ich sie alle um 7 Uhr abends rausschmeißen werde. Denn ich möchte gern meinen letzten Film "Herz ohne Krone" sehen.

Gucken Sie auch gelegentlich Wiederholungen von "Derrick"? Ja. Vorletzten Freitag habe ich eine Folge gesehen. Ich schau mir auch die Wiederholungen gern an.

Kriegen Sie auch ein Wiederholungshonorar? Ja, das ist aber nicht der Rede wert. Auch aus dem Ausland kommt ein bisschen Geld. Die Franzosen zahlen immer regelmäßig. Die Italiener nicht. Ich muss mich mal dahinter klemmen.

Seit dem Ende von "Derrick" tragen Sie kein Toupet mehr. Warum nicht schon früher? Das war eine Entscheidung des Produzenten, der wollte einen Oberinspektor mit vollem Haar. Die Toupets haben mich ein Leben lang begleitet. Es ist eine Art von Befreiung, dass ich jetzt meinen eigenen Kopf in die Kamera halten kann. 

Haben Sie die Toupets alle weggeschmissen? Ein paar liegen noch irgendwo herum. Letztes Jahr habe ich für die Holländer einen Polizeifilm gedreht. Die wollten einen echten Derrick haben. Da habe ich noch mal ein Haarteil aufgesetzt und mich gewundert, dass es noch passte.  

Wären Sie gern noch mal 18 statt 80? Ich bin mit meinem Alter zufrieden. Ich habe eine lange Laufbahn hinter mir. Eigentlich habe ich nur für die Arbeit gelebt. Jetzt kann ich aufstehen und ins Bett gehen, wann ich es will. Das ist ein Gefühl der Freiheit.

Sie gehören der Kriegsgeneration an. Wie haben Sie die Zeit erlebt? Als Soldat war ich ständig auf dem Rückzug. In Russland bekam ich einen Unterarmdurchschuss und eine Bauchverletzung. Irgendwer legte mich auf eine Trage, schob mich durch ein Fenster. Plötzlich wurde ich wieder beschossen. Ich dachte, jetzt ist der Mist vorüber. Ich fühlte mich ganz leicht und heiter, hatte keine Angst. Auf dem Verbandsplatz bekam ich aus Mangel an Betäubungsmitteln eine Flasche Schnaps und habe alles besoffen über mich ergehen lassen.

Vor einem Jahr ist Ihr Sohn Gary gestorben. Wie gehen Sie mit der Trauer um? Die Trauer kommt immer wieder, in Wellen. Das überfällt mich. Das ist nicht wegzuwischen.

Ihr Sohn hat Ihnen zwei Enkel hinterlassen. Zu denen habe ich überhaupt kein Verhältnis.

Warum nicht? Mein Sohn hat die Frau nie geheiratet und die Beziehung nie legalisiert. Ich habe mich da rausgehalten und deshalb auch keine Verbindung zu den Enkeln.

Was wünschen Sie sich zu Ihrem Geburtstag? Dass er bald vorbei ist. Mir bedeutet dieses Datum gar nicht so sehr viel. Als ich vor vier Jahren krank war, habe ich allerdings nicht geglaubt, dass ich diesen Tag erleben werde. Ich bin dankbar, dass es mir wieder gut geht.


Siebinger: Danke für das Gespräch Herr Tappert - und alles Gute

Ganz persönlicher Abschiedsfilm: Das ZDF machte Horst Tappert ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk: Zur besten Sendezeit strahlte der Sender seinen letzten Film aus. Im Winter trat Tappert nämlich noch einmal vor die Kamera. Aus gutem Grund: In "Herz ohne Krone" spielt er die Rolle des König Rudolph von Sachenien, der im Exil lebt und sich jeder Nachricht aus seinem ehemaligen Heimatland verweigert. "Er ist für mich geschrieben worden", schwärmt Tappert von seinem letzten Film. Außerdem habe das ZDF den Film mit seinem Wunsch-Regisseur Peter Patzak besetzt.

 

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