Die
Politik der Macht
Globalisierung, Armut und Analphabetentum, religiöser
Fundamentalismus, und die Zerstörung der Natur – das sind die
Probleme, denen wir uns weltweit gegenüber sehen.
Das Buch „Die Politik der Macht“ ist eine Sammlung aktueller
politischer Essays von Arundhati Roy, die in den vergangenen zwei
Jahren in verschiedenen indischen Zeitungen und Magazinen, in der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung und in Der Spiegel erschienen sind.
Arundhati Roy wurde 1960 im indischen Bundesstaat Kerala geboren,
studierte Architektur und wurde 1996 mit ihrem Roman „Der Gott der
kleinen Dinge“ international bekannt.
Eindringlich schildert sie die verheerenden Auswirkungen von
Staudamm-Projekten wie der Narmada-Staudamm. Ein Bau-Projekt, das seit
Jahren stark umstritten ist, das Tausenden von Menschen ihre
Lebensgrundlage nimmt, und das ökologische Gleichgewicht der Region
zerstört.
Sie beschreibt wie durch die Privatisierung von Wasser- und
Elektrizitätswirtschaft viele Menschen den Zugang zu Wasser und Strom
verlieren, weil sie Wasser und Strom nicht mehr bezahlen können.
Arundhati Roy verurteilt die Globalisierung und zeigt auf, wie der
freie Markt Millionen Menschen ihre Lebensgrundlage entzieht und
Verelendung und Armut sprunghaft ansteigen läßt.
Scharfe Kritik übt sie auch an der indischen Regierung, die genau
wie Pakistan, Unsummen für Aufrüstung und für die Herstellung von
Atomwaffen verwendet, während der Großteil der Bevölkerung zusehends
verarmt. Und sie zeichnet ein Bild der indischen Gesellschaft, die
sich immer stärker Nationalismus und religiösem Fundamentalismus
zuwendet und dadurch der Konflikt zwischen Hindus und Moslems immer
mehr verschärft wird.
Ebenso stellt sie die Supermacht USA an den Pranger, verurteilt
scharf den Krieg gegen den Terror, das Vorgehen der amerikanischen
Regierung in Afghanistan und den Einmarsch in den Irak, verdammt die
Kriegsgründe der Bush-Administration als heuchlerisch.
Arundhati Roy appelliert mit sehr viel Nachdruck an die Menschen,
globalisierte Macht, Fanatismus jeglicher Art, Armut und
Analphabetentum nicht einfach hinzunehmen. Ihre Kritik an der
Regierung ihres Landes, an den multinationalen Konzernen und an den
reichen Staaten der Welt ist vernichtend. Dieses Buch ist keine
trockene Analyse, sondern eine leidenschaftliche Stellungnahme gegen
die politische und wirtschaftliche Macht einiger weniger.
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