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"zu viel und zu wenig
- das leben am fluss"

Iris Andraschek verbindet den Fluß des Lebens mit dem
Verhalten des Elementes  Wasser. Wasser in seiner
Erscheinungsform als Fluß ist zugleich Leben spendend
und lebensbedrohlich.


Dieser Frage nach dem „zuviel und zuwenig“ nach Grenze und fließendem Übergang geht Iris Andraschek in ihrem Projekt in Oberndorf an der Salzach,  nach.

Sie macht sich auf die Suche nach Menschen, die in diesem Lebensraum wohnen und ihre Erfahrungen mitteilen wollen. Was bedeutet es für die Bewohner heute, unmittelbar an diesem Fluß zu siedeln, im Vergleich  zu den Zeiten, als der Fluß den Salzachschiffern noch das tägliche Brot bescherte, derselbe Fluß, der auch gefährliche Überschwemmungen mit sich brachte? Heute erscheint er weitgehend gebändigt. Iris Andraschek findet im Auwald, im Niemandsland zwischen wirtschaftlicher Nutzung und
Wasser den richtigen Ort, um ihr künstlerisches Konzept zu realisieren.

Diese großteils der Natur überlassene Landschaft paßt in ihre Suche
nach Sinn und Bedeutung von Grenzen. An der  Schwelle des Flusses zu festem  Boden vermischen sich Wasser und Land, läßt sich keine scharfe Abgrenzung feststellen. Hier findet Iris Andraschek die Orte, an denen sie ihre künstlerische  Arbeit, Fotoinszenierungen mit Bewohnern dieses Lebensraumes, umsetzt.

Dem Wasser als Metapher für das Unbewußte kommt an diesen Rändern zwischen Festland und Fluß eine symbolische Bedeutung zu, die Iris Andraschek in ihrer fotografischen Arbeit erahnen lässt. Das
ausgearbeitete Material aus diesen Fotoszenen wird als großformatige Fotografien auf Tafeln aufgezogen und an einigen Plätzen in der Stadt Oberndorf zur Diskussion gestellt.  Zugleich werden die künstlerischen Aktionen in einer Art anderer „Werbebroschüre“ zusammengefaßt, die in verschiedenen  öffentlichen Einrichtungen aufliegen  wird. Iris Andraschek thematisiert mit dieser bildhaften Erzählung „Lebensraum
Salzach“, zugleich die Frage nach der Doppelbödigkeit von
Öffentlichkeitsarbeit und Werbekampagnien.

Der Blick, den Iris Andraschek als Außensthehende auf diesen Abschnitt des Lebensraumes Salzach wirft, trifft sich möglicherweise mit längst vergessenen Geschichten, mit verdrängten Erwartungen und Vorstellungen oder auch mit neuen Ansprüchen der
Menschen an das Leben am Fluss. Alte Traditionen, die scheinbar nutzlos geworden sind, haben sich im fließenden Übergang  mit neuen gesellschaftlichen  Mustern vermischt, an der Grenze zwischen bewußt und unbewußt, zwischen Festland und Wasser.

Iris Andraschek, 1963 geboren, lebt und arbeitet in Wien und
Niederösterreich. Als Teilnehmerin am jährlichen  Zyklus „Festival der
Regionen“/OÖ bringt sie für das Projekt in Oberndorf große Erfahrung
mit. Innerhalb des artprograms „Festival der Gärten Kamptal 2006“ ist sie mit der Arbeit „Gardens under the influence“ ab 3. Juni im Kamptal
vertreten.
 

Juli 2006

Ulrike Guggenberger,  Dorfzeitung

 

 

 



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Ulrike Guggenberger
"zu viel und zu wenig - das leben am fluss"
Fotoinstallation von
Iris Andraschek

Entstanden im Rahmen des Projektes "Wahre Landschaften 2006" in und um der Stadt Oberndorf.


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Fotos: Helmut Guggenberger, Karl Traintinger