1990 "Der schönste Muttertag":
Hildegard Schäffer, Johanna Maria Heinemann, Anneliese Klein, Gerhard
Riedl, Rosemarie Kriegseisen, Marianne Schnaitl
Theaterspielen ist einfach schön!
Es begann vor 15 Jahren mit einer spontanen Idee: „Machen wir ein
politisches Kabarett“.
Mitten im Wahlkampf für die Gemeindevertretungswahl 1989 stellten
Maria Heinemann, Hannerl Pieringer und Hildegard Schäffer ein Kabarett auf
die Beine. Gemeinsam mit Gerhard Riedl jun., der damals bereits
Theaterstücke schrieb, entstand in vielen gemeinsamen Sitzungen das erste
Theaterstück: „Das Parkbankerl“.
Was als einmalige Inszenierung geplant war, wurde ein großartiger
Erfolg. Bereits bei der zweiten Aufführung spielte die kleine Gruppe vor
200 Menschen. So entstand aus einer spontanen Idee eine Theatergruppe, die
Anfangs noch unter der Schirmherrschaft der SPÖ-Bürmoos stand, aber sehr
bald ein eigenständiges Leben entwickelte. Bereits drei Jahre später, in
der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 1992, wurde der selbständige Verein
„Theatergruppe Bürmoos“ gegründet.
„Am Anfang haben wir die Plakate noch selbst mit der Hand
geschrieben“ berichtet Hildegard Schäffer, Gründungsmitglied der
Theatergruppe.
So wie am Beginn werden auch heute noch das Bühnenbild und die
Kostüme von den Mitwirkenden selbst gemacht – nur manchmal, wenn besondere
Kostüme wie Uniformen oder Roben für die Damen benötigt werden, werden
Kostüme ausgeliehen. „Manchmal haben wir für das Bühnenbild sogar Möbel zu
Hause ausgebaut.“ schildert Hildegard Schäffer die Anfänge.
Das Besondere an der Theatergruppe Bürmoos: es werden
ausschließlich selbst geschriebene Stücke aufgeführt. Gerhard Riedl jun.
will mit seinen Stücken das Publikum unterhalten, aber auch zum Nachdenken
anregen, erläutert Franz Staffl, Obmann des Vereins. „Wir wollen kein
Bauerntheater aufführen“, betont er. „Und dazu gehört eben auch manchmal
der Mut zu schwierigen Themen. Aber es muß sich die Waage halten zwischen
Publikumsgeschmack und Gesellschaftskritik.“
Ungefähr drei Monate vor der Premiere beginnt die Theatergruppe das
Stück einzustudieren. Das Ensemble trifft sich zwei mal pro Woche zu den
Proben – eine Woche vor der Premiere täglich. Die Premiere ist für Franz
Staffl etwas ganz besonderes. „Man will endlich einmal spielen. Man will
wissen, ob es paßt, oder nicht. Ob es den Leuten gefällt“. Auch das
Lampenfieber ist wichtig, erzählt er.
Nur mit dem Nachwuchs gibt es hie und da Probleme. „Wir haben zwar
viele Frauen und Mädchen, die bei uns mitmachen wollen, aber uns fehlen
immer wieder Männer.“, bedauern Hildegard Schäffer und Franz Staffl. So
sucht sich die Theatergruppe für die Besetzung auch Schauspieler aus Land
und Stadt Salzburg.
Die kleine Gruppe ist mittlerweile zu einem Verein mit 45
Mitgliedern angewachsen. Aktiv auf der Bühne stehen 15 Schauspieler. Die
Theatergruppe Bürmoos steht aber nicht nur in ihrer Heimatgemeinde auf der
Bühne, sondern wird auch zu Gastspielen beim Salzburger Rupertikirtag
eingeladen.
Warum sie Theater spielen? „Wir wollen die Leute unterhalten,
wollen gemeinsam etwas auf die Füße bringen, wollen uns eine Aufgabe
stellen und sehen, ob das beim Publikum ankommt.“ Und – „Theaterspielen
ist einfach schön.“
22.04.2004
Michaela Essler,
Dorfzeitung
Nach einem Gespräch mit Hildegard Schäffer und Franz
Staffl von der Theatergruppe Bürmoos.
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