Seniorenchat in BürmoosSenioren im Chat!

Computer und Internet ist längst nicht mehr nur eine Plattform für die Jugend. Immer mehr „Junggebliebene“ tummeln sich in diesem Medium.

Margit Eisenberger, Pensionistin in Bürmoos fand vor Jahren den Weg zum Computer, weil sie ihr Hobby, das Schreiben von antiken Schriften und Dokumenten,  damit unterstützen wollte. Bald war der Wunsch nach einer eigenen Homepage in den Vordergrund gerückt und ihre Söhne brachten ihr das nötige Know How bei.

Doch das Internet hatte noch mehr für sie zu bieten. Die Möglichkeit des „Chaten“ ließ sie schließlich gemeinsam mit Gleichgesinnten aus ganz Europa, aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, aus Frankreich, Lichtenstein, Fuerteventura und Spanien,  einen eigenen Seniorenchat eröffnen und von da an waren die täglichen oder besser nächtlichen Chatstunden fixer Bestandteil des Tagesablaufs.

Doch nicht Vordergründiges ist Thema des Chats. „Wie geht es dir heute“ oder „Wie hoch sind die Kartoffelpreise bei euch in der Schweiz“ findet kaum Platz im „Gespräch“. Tiefsinniges, Problembewältigung in der virtuellen Gruppe oder Kunst und Kultur sind die Hauptthemen im Seniorenchat. So wurden unter anderem schon behandelt: „Der Verlust der Großfamilie und deren Folgen“, „ Einsamkeit und Alleinsein“, „Kann ich ja zu mir sagen“, „Egoismus – ist an sich selbst denken immer unmenschlich?“

„…der mit den freundlichen Oldies“ nennen sie ihre Plattform und es werden immer mehr Interessierte, die sich anschließen wollen. Doch nach langen Monaten des virtuellen Redens wollten sich die Teilnehmer des Seniorenchats auch endlich persönlich kennen lernen.

Am Samstag, den 3. Mai wurde zum ersten Chattreffen in Bürmoos geladen und 16 Teilnehmer aus ganz Europa sind gekommen um das Virtuelle zu personifizieren.2 Tage dauerte das Treffen und auch die Kultur kam nicht zu kurz. Als Gastgeschenk erhielten die „freundlichen Oldies“ – passend zum Rendljahr – „Die Glasbläser von Bürmoos“, das Standartwerk des lokalen Dichters Georg Rendl.

Viel neue Themen für die zukünftige Unterhaltung im Netz wird das Treffen auf alle Fälle bringen und sicher ist, es wird nicht das letzte Chattreffen der „freundlichen Oldies“ gewesen sein. (Familienfoto)

Alois Fuchs, Dorfzeitung