Die „Meisterklasse“ von Terrence McNally zeigt Maria Callas nach dem Ende ihrer Bühnenkarriere, als sie ihre Stimme verloren hatte und Meisterkurse abhielt.

  Vom ersten Moment an spürt man die Intensität von „La Divina“, bravourös dargestellt von Daniela Enzi, Eine Intensität, die sowohl Faszination als auch Unbehagen verbreitet. Unwillkürlich fragt man sich, ob man nicht selbst zum Vorsingen herausbeordert wird.

Die Schüler, die erst am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn und ihres Lebens stehen, können weder dem ultimativen Kunstanspruch der Meisterin noch der von ihr geforderten Hingabe genügen – einer Frau, die von sich sagt: „Ich bin das Universum“.

So spiegelt sich das Selbsterlebte in den von den Schülern vorgetragenen Arien wieder, ruft Erinnerungen an vergangene Erfolge auf der Bühne und Niederlagen im Leben wach und zeigt, daß für Maria Callas das Singen und die Oper untrennbar mit dem eigenen Leben verwoben ist.

Ein Inszenierung, die zum Erlebnis wird und die geprägt ist von der Faszination, die eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit noch heute auf das Publikum ausübt.