Nach der Premiere ...                           
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Sprudelbad der Gefühle
Ulrike Guggenberger besuchte für Sie die Premiere.

 Im „Sprudelbad der Gefühle“ darf man über sich selber lachen. Idee und Konzeption dieses witzig spritzigen Stückes in der Elisabethbühne stammen von Cristine Augustin (musikalische Einstudierung), Daniela Enzi (Regie) und Cosi M. Goehlert (musikalische Einrichtung). Ort der Handlung ist die Rezeption eines schicken Wellness - Hotels, in der sich die liebens­werten, weil so vertrauten Typen menschlicher Spezies, in einem ständigen Kommen und Gehen einfinden.

Sie alle haben es nötig, sich von ihren echten und eingebildeten Problemen zu befreien. Freilich wird ihnen das auch bei gutgemeinten Lockerungsübungen, Massage und Diät wieder nicht gelingen. Denn wo immer sie auch hinkommen, überall nehmen sie sich selbst, ihre geheimen Neigungen und seelischen „Wehwechen“ mit, nur der Schauplatz ändert sich.

   

Die sensible „Fisch Frau“ liebt den bulligen „Stier Mann“ und kann sich trotz Schwierigkeiten nicht von ihm lösen, jeder andere auftauchende Mann wird mit ihm verglichen. Die neu aufkeimende Zuneigung einstiger Liebender wird durch den Herzenserguss eines schön­geistigen Jünglings jäh unterbrochen. Wunschvor­stellungen und Phantasien eines erholungssuchenden Ehemanns müssen leider der Realität weichen. Der große Auftritt mit Folgen gelingt – wie könnte es anders sein - einer ehemals berühmte Opernsängerin. Das junge, vom Leben noch unverbrauchte Hotelteam versucht sein Bestes und ist dabei von den eigenen Gefühlen füreinander abgelenkt. Diese kleinen menschlichen Tragödien werden mit Songs aus den 50er und 60er Jahren (Charles Aznavour, Duke Ellington...) musikalisch peppig in Szene gesetzt. Texteinschübe von Kurt Tucholsky, Frank Wedekind oder Christian Morgenstern sorgen für Bestätigung des Gebotenen aus der Literatur. Für die Darsteller Daniela Gnoycke, Ute Hamm, Elke Hartmann, Nicolas Marchand, Marcus Marotte, Olaf Salzer und Volker Wahl bedeutete die musikalische Einstudierung eine neue Heraus­forderung. Unterstützt wurden sie dabei von den Choreographen Marion Hackl und Ekke Hager.

Abschliessende Bemerkung nach der Premiere am Sonntag, 7. Oktober: Hingehen und in dieser erfrischenden musikalischen Show kleiner, menschlicher Schwächen, relaxen.

Fotos: Joachim Bergauer