Nach der Premiere ...                           
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Das stille Kind
von Martin Crimp.

Mit "Das stille Kind" von Martin Crimp steht ein Stück von hochaktueller Brisanz am Spielplan. Kindesmisshandlung ist das zentrale Thema. Und unsere Gesellschaft schaut weg, man will sich nicht einmischen. Hinterher weiß man dann immer alles besser, aus sicherer Distanz halt. Sich nicht hervortun, wenn Zivilcourage gefragt ist,  keine Farbe bekennen. Wozu ist die Behörde denn da. Wenngleich auch die Ohnmacht der Sozialarbeiterin Sal greifbar ist. Ein Stück, das unter die Haut geht, gehen sollte. 

Die Einzelleistung der Schauspieler war sehr gut, wenngleich Christoph Kail als Nick meines Erachtens nach zuwenig negative Stimmung verbreitete. Ich glaube auch, dass alles in allem mit dem Thema Kindesmisshandlung zu behutsam umgegangen wurde. Man darf nicht nur an der Oberfläche kratzen, es muss weh tun. Trotzdem, wenn möglich, hingehen, anschauen und darüber reden.
Fotos: Joachim Bergauer     Text: KTraintinger